Standortwechsel | Vor vier Jahren zog die Gebrauchtmaschinenmesse Resale von Karlsruhe als Usetec nach Köln. 2015 kommt sie zurück an den alten Standort. Messeveranstalter Florian Hess erklärt im Interview, was die Veranstalter zu diesem Umzug bewogen hat. §
Autor: Dr. Rolf Langbein
Herr Hess, vor vier Jahren ging die Resale von Karlsruhe als Usetec nach Köln. Jetzt haben Sie den Umzug zurück nach Karlsruhe angekündigt. Was waren die Gründe für diesen Schritt?
Hauptgrund war die Verfügbarkeit eines Messetermins. Zum Start in Köln lag die Usetec noch parallel zur Hannover Messe. Im Jahr darauf hatten wir Synergien durch die Parallelität zur terminlich früheren Eisenwarenmesse erhofft, die aber nicht im erwarteten Maße eingetreten sind. Danach stand der alte Termin zur Hannover Messe wegen einer neuen Messe, die das gesamte Messegelände in Köln belegt, nicht mehr zur Verfügung. Das wäre auch in den Folgejahren der Fall gewesen. Das war nicht so glücklich. Ein weiterer Punkt sind die Nebenkosten am Standort Köln, sowohl auf dem Messegelände als auch außerhalb der Messe. So waren die Hotelkosten deutlich höher, als wir das gewohnt waren. Das hat bei Ausstellern Unmut hervorgerufen, war aber vor allem für Besuchergruppen aus Schwellenländern ein Problem.
Haben auch die Termin- und Hallenwechsel dazu beigetragen, dass sich Aussteller und Besucher immer wieder umstellen mussten?
Das ist sicher richtig, aber jetzt ist es eine Terminfrage. Aber mit der Terminfrage wird das bei einem Messegelände wie in Köln auch eine Frage der Hallenverfügbarkeit. Das ständige Hin- und Hergeschoben werden lässt die Beteiligten nicht richtig sesshaft werden.
Warum sind die Synergieeffekte mit der Eisenwarenmesse nicht eingetreten?
Ich glaube, dass die beiden Messen sich doch nicht so nah waren, wie wir das geglaubt hatten. Die Zielgruppen waren wohl weiter voneinander entfernt, als sich das auf dem Papier dargestellt hatte. Darüber hinaus waren während der Eisenwarenmesse die Hotelpreise horrend hoch und wir haben mit dem frühen Termin die Aussteller im Freigelände ein wenig vergrault. Das war einfach zu kalt, weniger für die Aussteller als vielmehr für die Besucher. „Wenn ihr das noch einmal in Köln so früh macht, kommen wir überhaupt nicht mehr“, war zu hören.
Wie kam es zu der schnellen Einigung mit Karlsruhe?
Wir hatten immer Kontakt gehalten zur Messe Karlsruhe. Sie war ja auch Namenssponsor mit Usetec supported by Resale. Und die Aussteller-Resonanz auf Karlsruhe und den Standort Baden-Württemberg sowie den alten Hannover-Messe-Termin war durchaus positiv.
Hat das Intermezzo in Köln der Usetec geschadet?
Rein von den Zahlen her betrachtet waren die erste und zweite Usetec in Köln stärker besetzt als die letzten beiden Resales in Karlsruhe. Das ist dann aber abgeflacht. Ich glaube, das hängt mit einem generellen Strukturwandel zusammen. Es gibt den Online-Absatzkanal sowohl auf Aussteller- als auch auf Besucherseite. Für manche ist Messe zu viel Aufwand. Aber diejenigen, die zur Messe kommen, schätzen den persönlichen Kontakt und die Messe einmal im Jahr als Branchentreffpunkt. Darauf müssen wir uns besinnen. •
Teilen:
