Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Umsatzeinbußen, Rechtsverfolgungskosten und Imageschäden: Deutsche Unternehmen leiden mehr denn je unter illegalen Nachbauten ihrer Maschinen. Da laut VDMA jedes fünfte weltweit erstellte Plagiat in Europa verkauft wird, droht auch hiesigen Erwerbern solcher Kopien Unbill. Im Nachhinein kommt es diese Anwender teuer, wenn nur das Design, nicht aber die Technik nachgebaut wird, wie VDMA-Mitgliedsfirmen vermelden. Äußerlich kaum vom Original zu unterscheiden, kommen solche Maschinen technisch minderwertig ausgestattet auf den Markt.
Die Vorstellung, der Produktpiraterie künftig Einhalt zu gebieten, ist allerdings eine Illusion. Zwar dürfte für die Maschinenbauer die neuesten Umfrageergebnisse Anlass sein, erneut mit Nachdruck ein konsequenteres Einschreiten der Politik zu fordern. Doch angesichts der rasant wachsenden Weltmärkte wird sich das Problem wohl erst nachhaltig lösen lassen, wenn die Plagiatoren in den Schwellenländern morgen selbst von Fälschungen betroffenen sind und sich bemühen, den Patentschutz effektiver durchzusetzen. Dann ist es aber immer noch fraglich, ob rechtlich verankerte Schutzmaßnahmen wirksam greifen, wenn diese, wie das Beispiel Italien zeigt, einfach ignoriert werden.
Teilen:
