20 Jahre ist es her, es war der 6. August 1991. Damals lud der britische Physiker Tim Berners-Lee seine Kollegen in einem Diskussionsforum ein, einen Hyperlink anzuklicken. Die Geburt des World Wide Web. Zitat Berners-Lee: „Das WWW-Projekt wurde gestartet, um es Teilchenphysikern zu ermöglichen, ihre Daten, Neuigkeiten und Dokumente auszutauschen. Wir sind sehr daran interessiert, das Web auf andere Bereiche auszudehnen und weitere Server an unser Netz anzuschließen… Alle, die mitarbeiten wollen, sind willkommen.“ Das sind heute mehr als zwei Milliarden Menschen.
Kennen Sie noch die Internetbücher? Dicke Wälzer, die die besten Websites in Papierform aufzählten. Gerade mal 15 Jahre her, damals gab es auch nur 23 500 Websites, weltweit. Anfang 2011 sollen es 300 Millionen gewesen sein. Ein vergleichbares Buch wäre heute fast 90 m dick und hätte weit über sechs Millionen Seiten.
2000 folgte die Internetblase. Überhöhte Gewinnerwartungen und das Ignorieren fundamentaler Daten kosteten vielen Menschen viel Geld– vor allem Kleinanlegern. Das dürfte sich wiederholen. Facebook soll inzwischen über 50 Mrd. Dollar wert sein, jeder Nutzer 100 Dollar. Etwas viel dafür, dass kaum einer Geld liegen lässt und Werbung nicht alles sein kann. Gut, beim Internet-Hype 2000 wurden Communities verkauft, für 500 Dollar pro Nutzer. Kennt die eigentlich noch jemand, die Unternehmen? Unsummen wert sein sollen auch Twitter, Linkedin oder Groupon. Aber vielleicht ist die Vergesslichkeit der Menschen (Investoren?) noch schneller als die Entwicklung des WWW.
Die geht weiter. Schneller denn je. Das Netz wächst und wächst, wird nebenbei ein Abbild der realen Welt, und verändert diese zugleich. Im positiven wie im negativen Sinne. Wird zugleich von immer weniger Unternehmen beherrscht, verändert die Menschen, die es nutzen. Datenschutz, Persönlichkeitsrechte, Umgangsformen sind für manche heute Fremdwörter. Dennoch, das Web hat viel Gutes in sich, ohne geht es kaum mehr, man will es nicht missen.
20 Jahre World Wide Web. Hat Bernhard Lee jemals geahnt, was ein Hyperlink bewirken kann? Mal sehen, was die nächsten 20 Jahre bringen.
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