Professor Franz J. Luzius, kennt als Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar die Potentiale genau, die in seinem Kammerbezirk stecken:
Der Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar umfaßt die Städte Mannheim und Heidelberg sowie den Rhein-Neckar-Kreis und den Neckar-Odenwald-Kreis. Rund 46000 Unternehmen zählt die IHK zu ihren Mitgliedern. Über 1,1 Millionen Menschen wohnen in der Region. Neben Großunternehmen wie Heidelberger Druckmaschinen, SAP, Heidelberger Zement, SAS, Südzucker und Bilfinger+Berger existiert eine breite Schicht erfolgreicher mittelständischer Unternehmen aus den verschiedensten Branchen. Früher lag der wirtschaftliche Schwerpunkt bei Industrie- und Bauunternehmen. Heute dominieren Dienstleistungen, Handel und Verkehrsgewerbe. Beispiele sind SAP und der Finanzdienstleister MLP. Genannt seien noch Verlage wie Springer oder Duden und das Bibliographische Institut.
Seit Jahren befindet sich die Region – wie viele andere auch – im Strukturwandel, der vor allem den Arbeitsmarkt trifft: In Mannheim, der traditionellen Industriemetropole in Nordbaden, gehörten im Jahr 1970 zwei von drei Arbeitsplätzen zur Industrie. Deren Anteil hat sich halbiert, an ihrer Stelle sind teilweise Beschäftigte im Dienstleistungssektor getreten. Doch der Rückgang der Arbeitsplätze insgesamt ist noch nicht gestoppt. Einem neuen Arbeitsplatz im Dienstleistungsbereich stehen in Mannheim ungefähr zwei verlorene Industriearbeitsplätze gegenüber. In anderen Gebieten des Kammerbezirkes, etwa im Neckar-Odenwald-Kreis, liegt die Arbeitslosigkeit unter Landesdurchschnitt. Dort riß der Strukturwandel weniger große Wunden. Heidelberg profitiert von seinen großen Vorteilen als Wissenschaftsstandort mit vielen Forschungseinrichtungen mit zum Teil internationaler Bedeutung. Die Region insgesamt hat mit dem Gewinn des Bioregio-Wettbewerbs in den letzten Jahren etliche Neugründungen von Firmen aus dem Bereich der Biotechnologie zu verzeichnen, die hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen haben. Die Vorteile des Wirtschaftsraums Rhein-Neckar werden am deutlichsten, wenn die Zusammenarbeit innerhalb der Region gut funktioniert. Dies gilt beispielhaft für die guten Verkehrsanbindungen im Zentrum der Region: Mannheim und Heidelberg sind durch Autobahnen und Schienenanbindungen sehr gut zu erreichen. Mannheim hat den drittgrößten deutschen Binnenhafen. Dazu kommt die Nähe zum Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt, der mit dem ICE in 30 Minuten erreichbar ist.
Gute Chancen der Zusammenarbeit werden auch im Rahmen des Rhein-Neckar-Dreieck e.V. deutlich, einer regionalen Initiative, die seit über zehn Jahren über die Ländergrenzen hinweg die Zusammenarbeit in der Region fördert.
Von besonderer Bedeutung ist die Bildungslandschaft in der Rhein-Neckar-Region. Die Hochschulen liegen bei vielen Rankings an der Spitze, etwa in der Medizin oder den Wirtschaftswissenschaften. Sie engagieren sich zunehmend gemeinsam mit der IHK und ihren Partnern im Know-how-Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Weltoffenheit der Wirtschaft wird durch die hohen Exportquoten unterstrichen, die im Bezirk der IHK-Rhein-Neckar noch über dem bereits hohen Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg liegen. Sie erreichen in einigen Teilen des Bezirks fast fünfzig Prozent. Anders ausgedrückt: Etwa jede zweite Mark wird im Ausland verdient. Angesichts zunehmender internationaler Verflechtung der Wirtschaft hat die Region auch künftig beste Entwicklungschancen.
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