Die zunehmende Digitalisierung in den Unternehmen hat inzwischen branchenübergreifend Einzug gehalten. Digitale Transformationsprozesse verändern bestehende Geschäftsmodelle, schaffen sogar ganz neue Branchen. Effektivitätssteigerungen, verbesserte Produkt- und Servicequalität sowie erhöhte Kundenzufriedenheit sind nur einige Beispiele für den Mehrwert der Digitalisierung.
Der Beitrag zur Maximierung der Wertschöpfung, den ein Unternehmen aus der Nutzung der Digitalisierung und der digitalen Transformation generiert, wird auch als „Digital Value“ (Digitaler Nutzen) bezeichnet.
Generierung von Digital Value
Dabei zeigen sich die größten digitalisierungsgetriebenen Veränderungen laut der Stuttgarter Managementberatung Horvath & Partners in der Ressourcenverteilung, der Unternehmenskultur und dem Vertrieb. Die Ressourcenallokation ist dynamischer geworden, Vertriebsstrukturen haben sich gewandelt und strukturelle Veränderungen in der Unternehmensorganisation und -kultur leisten dank der Digitalisierung einen bedeutenden Beitrag zur Unternehmenswertschöpfung. Digitalisierung wird auch weiterhin entscheidend sein für Umsatzsteigerungen, Kostenreduktion und Produktivitätsgewinne. Der Stellenwert entsprechender Lösungen ist für die Unternehmen entsprechend hoch. Gleichzeitig stehen sie vor der Aufgabe, ihren digitalen Mehrwert zu erkennen, den Wertschöpfungsprozess zu gestalten und im letzten Schritt konkrete Lösungsszenarien umzusetzen.
Mit zunehmender Digitalisierung wächst der Druck auf die Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Die bisherige produktzentrierte Betrachtungsweise wird abgelöst durch nutzerzentrierte Geschäftsmodelle, die erst durch den Einsatz entsprechend leistungsfähiger IT ermöglicht werden. Der Weg vom physischen Produkt zu digitalen Dienstleistungen bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die erkannt und gelöst werden müssen. Aktuell werden dazu kaum systematische Methoden und Vorgehensweisen eingesetzt.
Wertschöpfungspotenzial und Reifegrad mit deutlicher Diskrepanz
Die Studie „Digital Value Creation“, die Prof. Dr. Jürgen Seitz und Andreas Burosch im Jahr 2018 an der Hochschule der Medien in Stuttgart verfasst haben, zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Wertschöpfungspotenzial und dem wahrgenommenen Reifegrad der Digitalisierung. Der Digitale Reifegrad beschreibt laut den Studienautoren den Status quo der digitalen Transformation, also den Fortschritt der Transformationsbestrebungen im Unternehmen. Das Wertschöpfungspotenzial umfasst die zukünftige digitale Entwicklung der Wertschöpfungskette hin zu einer verbesserten wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Ein konkreter Handlungsbedarf besteht besonders hinsichtlich folgender Themen:
- Monitoring und Screening von potenziellen Mitbewerbern, um disruptive Geschäftsmodelle frühzeitig zu erkennen.
- End-to-End-Betrachtung der Wertschöpfungskette, um das Wertschöpfungspotenzial zu erkennen.
- Nutzung von vorhandenem Wissen und Daten, um Zusatzerlöse zu erzielen, etwa durch zusätzliche Serviceangebote.
- Etablierung komplett neuer Geschäftsmodelle.
- Kenntnis des unternehmerischen Innovationsportfolios.
Bedeutung des Technologiemanagements für den Digitalen Nutzen
Das Technologiemanagement spielt eine Schlüsselrolle bei der Realisierung des Digital Value. Dem allgemeinen Management untergeordnet, befasst es sich mit der Planung, Gestaltung, Umsetzung und Entwicklung von Technologien und ist eng verbunden mit dem Innovationsmanagement.
Die Implementierung von technologischen Transformationsprozessen dient dazu, den strategischen und somit langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern, indem die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig ausgebaut und die Wertschöpfung für das Unternehmen maximiert wird. Es gilt, starre Organisationsstrukturen zu überwinden, die Unternehmenskultur anzugleichen und notwendige Technologien und Standards zu etablieren. Die Entwicklung der digitalen Strategien sollte nicht allein durch die Technik bestimmt werden. Vielmehr sind laut Horvath & Partners Experten mit entsprechender Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz gefragt, die den Transformationsprozess bereichs- und ressourcenübergreifend begleiten.
Obwohl schon seit vielen Jahren in der Diskussion, hat „Industrie 4.0“ auch weiterhin ein immenses Wertschöpfungspotenzial, denn deren Umsetzung ist ein fortlaufender Prozess. Die Märkte sind in Bewegung und die technologische Entwicklung bringt neue Möglichkeiten der Datenverwendung, Kundenbedürfnisse ändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. All dies erfordert eine ständige Anpassung und bietet stetig Potenziale zur Etablierung neuer Geschäftsmodelle und Produkte.
Interessante Impulse und Lösungsansätze für alle Aspekte der digitalen Transformation bietet die „CDO Aachen 2019 – Convention on Digital Opportunities“ vom 13. bis 14.11.2019 in Aachen (siehe Kasten).
Veranstaltung zum Thema
Die CDO Aachen 2019 – Convention on Digital Opportunities – ist eine Kombination aus Fachtagung und Ausstellerforum und vermittelt in einer ausgewogenen Mischung aus hochkarätigen Vorträgen aus Praxis und Wissenschaft wertvolle Ideen, Erfahrungen und Lösungen rund um digitale Technologien und Potenziale. Die CDO Aachen findet vom 13. bis 14.11.2019 in Aachen statt. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto „Digital Value – Erkennen, Gestalten, Umsetzen“. Die Teilnehmer erfahren in mehrdimensionalen Ansätzen, wie sie mit Digitalisierung und digitaler Transformation nachhaltig Nutzen erzielen. Neben hochkarätigen Referenten aus Forschung und Industrie erwarten die Besucher während der Veranstaltung exklusive Führungen, Workshops, ein Ausstellerforum und hervorragende Netzwerkmöglichkeiten, insbesondere auf der Abendveranstaltung. Weitere Informationen und Anmeldung unter: cdo-aachen.de