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Direkter Draht zum Maschinenpark

Software: BDE-System verbessert Lieferservice
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Um kundenspezifische Sonderanfertigungen effektiver abarbeiten zu können, musste der Maschinenbauer Otto Ganter seine Fertigung transparenter gestalten. Das gelang mit einer BDE-Lösung, die in das ERP-System integriert wurde und nun Daten zum aktuellen Fertigungsstand liefert.

Jeden Tag erreichen die Otto Ganter GmbH bis zu 600 Bestellungen. Durch die hohen Bestände im vollautomatischen Lager können Eil-Bestellungen, die bis 16.30 Uhr eingehen, noch am selben Tag ausgeliefert werden. Das Furtwanger Unternehmen erfüllt aber auch kundenspezifische Sonderwünsche in kleinen Stückzahlen.

Um flexibler liefern zu können, richtete Otto Ganter vor Jahren ein automatisches Kleinteilelager und ein Versand- und Service-Center ein. Da die Nachfrage weiter stieg, folgten weitere Investitionen im Bereich Fertigungsautomation und zusätzliche Kapazitätserweiterungen. Zudem lösten die Schwarzwälder 2004 ihre Individualsoftware durch das ERP-Paket Navision von Microsoft Business Solutions ab, um alle Geschäftsprozesse und das E-Business zu integrieren. Das Systemhaus B. i. Team GmbH aus Karlsruhe begleitete das Projekt als Implementierungspartner. Mit Navision laufen nun 80 % aller Aufträge automatisch von der Erfassung bis zum Versand durch. „Trotz dieser Verbesserungen hatten wir immer noch zu wenig Informationen über den Fertigungsfortschritt“, erklärt Armin Haberstroh, Leiter Produktion bei Otto Ganter. „Wir wollten zeitnah wissen, wo welcher Auftrag genau steht und wie viel schon abgearbeitet ist.“
In der Vergangenheit bestand der Datenrückfluss aus der Fertigung aus manuell ausgefüllten Arbeits-, Material- und Prüfkarten sowie aus den Begleitpapieren der Fertigungsaufträge. Mengenangaben der einzelnen Arbeitsschritte und Materialentnahmen wurden ebenfalls von Hand gebucht. Die Eingabe von rund 600 Rückmeldungen täglich war ein hoher personeller Aufwand. „Die Daten standen nicht zeitnah zur Verfügung“, nennt Armin Haberstroh den gravierenden Nachteil. „Aufgrund unserer hohen Auftragslage mussten wir schnellere Lieferaussagen machen. Da keine Ist-Fertigungszeiten erfasst wurden, war auch eine Nachkalkulation nicht möglich.“
Schließlich entschied die Geschäftsleitung, ein zusätzliches BDE-System zur automatischen Erfassung der Fertigungszeiten und Maschinendaten einzuführen. Maßgabe war, dass sich die Lösung problemlos in das ERP-System Navision integrieren lässt. Die zugehörigen BDE-Terminals mussten dabei robust sein, damit sie auch mit öligen Fingern bedient werden können. Trotzdem erwarteten die Furtwanger auch einen gewissen Komfort bei den Eingabegeräten, damit sich auch große Datenmengen bequem abrufen lassen. Nach Präsentationen von Anbietern und eingehender Analyse der Angebote entschied sich das Schwarzwälder Unternehmen für eine Lösung des Softwarespezialisten tisoware GmbH aus Reutlingen in Kombination mit Terminals der Kaba GmbH mit Sitz in Villingen-Schwenningen. „Wir haben uns so entschieden, weil uns zusätzliche Referenzbesuche hier in der Region überzeugt haben“, erläutert Haberstroh. „Die Entscheidung wurde nicht über die Kosten gefällt, sondern weil wir aufgrund der Funktionalitäten einen großen Nutzen für uns erwarten konnten.“
In einem ersten Schritt wurde im Juli 2006 die bestehende Zeiterfassung auf das Modul tisoware.Zeit umgestellt und in der Verwaltung Kaba Zeiterfassungsterminals vom Typ B-Net 93 40 installiert. Sie lösten die bereits vorhandenen alten Kaba Benzing Terminals ab. Jeder Mitarbeiter erhielt anstelle seines Ausweises einen Schlüsselanhänger mit Legic-Chip zum Buchen seiner Arbeitszeiten. In der Fertigung, in der von 4 Uhr bis 20 Uhr in Schichten gearbeitet wird, erfassen die Mitarbeiter ihre Anwesenheitszeiten an den neuen BDE-Terminals vom Typ B-Net 95 80. Mit der Betriebsdatenerfassung wurde in einem zweiten Schritt im Dezember 2006 begonnen, zunächst mit einem vierwöchigen Parallelbetrieb. Die Mitarbeiter wurden geschult und dabei schrittweise eingebunden. „Die Einführung lief recht problemlos, die Mitarbeiter kamen gut mit dem neuen Ablauf zurecht und seit Februar diesen Jahres läuft das System reibungslos“, so Armin Haberstroh.
Die Mitarbeiter in Fertigung und Montage erfassen Auftragsanfang und -ende, Rüstzeiten, Störungen, Nacharbeit und Stückzahlen an den PC-Terminals. Da rund 1200 Fertigungsaufträge gleichzeitig in Bearbeitung sind bei Losgrößen von 50 bis 20 000 Stück, entstehen hohe Datenmengen. Der Datenaustausch zwischen dem ERP-System und tisoware geschieht alle 15 min, in umgekehrter Reihenfolge erfolgt jede halbe Stunde ein Abgleich. Über das Software-Modul tisoware.BDEplus kann der Produktionsleiter jederzeit den aktuellen Stand der Fertigung einsehen. „Unsere Erwartungen an das BDE-System haben sich erfüllt“, zieht Armin Haberstroh Bilanz.
Früher wurden Schwachstellen, die einen reibungslosen Durchlauf verhinderten, erst spät erkannt. Immer wieder kam es zu schlecht ausgelasteten Maschinen, unnötigen Leerlaufzeiten und zu großen Rüstzeiten. Es fehlten zeitnahe Meldungen über Stückzahlen und Arbeitsfortschritt. Das hat sich geändert. „Wir sind immer aktuell, haben eine hohe Transparenz und können auf Probleme sofort reagieren“, beschreibt Produktionsleiter Haberstroh die jetzige Situation. Jetzt stehen Fertigungs- und Rüstzeiten pro Auftrag, Auswertungen über Stillstände und Störzeiten ohne weiteren Verwaltungsaufwand per Knopfdruck zur Verfügung. Durch den Wegfall der zeitintensiven manuellen Arbeiten konnten Mitarbeiter in der Arbeitsvorbereitung deutlich entlastet werden, so dass sie für andere Aufgaben zur Verfügung stehen.
„Unser Betrieb ist gewachsen, wir haben inzwischen mehr Aufträge, mehr Maschinen und auch mehr Mitarbeiter“, freut sich Haberstroh. Hinzu kommt das veränderte Kundenverhalten. Gefordert sind schnelle Lieferungen zu bestimmten Terminen. „Unser großes Plus gegenüber Fernost ist unser schneller Lieferservice, den wir mit dem BDE-System verbessern konnten“, bringt es der Produktionsleiter auf den Punkt.
Das System liefert Ganter eine permanente Qualitäts- und Rentabilitätsüberwachung mit stetigem Soll-/Ist-Vergleich der Liefermengen und Lieferterminen aller Aufträge sowie eine automatische Nachkalkulation. „So konnten wir die Kundenzufriedenheit steigern, da wir durch die BDE schnellere und genauere Aussagen zum Fertigungsstand und zum Liefertermin des jeweiligen Auftrags machen können“, so Haberstroh. Insgesamt habe sich die Investition gelohnt.
Petra Eisenbeis-Trinkle Kaba GmbH, Villingen-Schwenningen
BDE liefert präzise Aussagen zum Fertigungsstand
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