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Dünner Belag entscheidet, ob Fett oder Farbe haftet

Funktionale oder dekorative Schicht und Grundwerkstoff ergänzen sich
Dünner Belag entscheidet, ob Fett oder Farbe haftet

Dünner Belag entscheidet, ob Fett oder Farbe haftet
Das Rasterkraftmikroskop Easy-Scan AFM bildet die Oberfläche ab und ermöglicht einfache Qualitätskontrolle ohne Spezialisten-wissen (Bild: Nanosurf)
Beschichtungen machen Bauteile schmutzabweisend, mit Wasser benetzbar oder kratzfest. Auf der Fachmesse Surface Technology in Hannover zeigten Aussteller neue Verfahren. Ob aus Aluminium oder Kunststoff: Filigrane Werkstücke lassen sich jetzt hauchdünn beschichten.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bettina Keck – Bettina.Keck@Konradin.de

Welche funktionale und dekorative Beschichtungstechnologien den Sprung von der Forschung zur Serienreife geschafft haben, zeigten die 510 Aussteller auf der Fachmesse Surface Technology in Hannover. Die Starnberger Beschichtungen GmbH, Landsberg, hat das Nanofinish-Verfahren zur Marktreife gebracht. Metallschichten sollen sich damit 10 bis 2000 nm dick auf beliebige Formen auftragen lassen. Die Schichten verleihen Korrosionsschutz und haben Schmutz-, Öl- und Fett-abweisende Antihafteigenschaften. Der Lohnbeschichter erreicht, anders als mit Teflon und anderen PTFE-artigen Materialien, maßgenaue Applikationen. Veredelt werden kann Schüttgut genauso wie feinstrukturierte 3D-Teile und ganze Baugruppen. Das Verfahren eignet sich für Teile aus Aluminium, Stahl, Glas und Keramik. Der Anbieter aktiviert auch flexible Kunststoffe, anschließend haften Kleber und Lacke besser. Corona- und Flammaktivieren soll sich mit Nanofinish ersetzen lassen: Das Beschichtungsgut wird weder chemisch noch thermisch belastet. Die transparenten Schichten sind gegen UV-Licht und Temperaturen bis 350 °C stabil.
Um Kunststoffe kratz- und fast so abrasionsfest wie Glas zu machen, bietet die MB Netconsult GmbH, Odenthal, das Verfahren Anti-Scratch-Resistance an. Die transparente Schicht ist 5 bis 10 µm dick und eignet sich für Bauteile aus PC, PC/ABS, PMMA und PS. Typische Einsatzbereiche sind der Automobil-Innenraum, Linsen und Handy-Displays. Das Verfahren wird unter Reinraumbedingungen angewandt, unter UV-Licht härtet die Schicht in 5 s aus. Der Anbieter berät Unternehmen und stellt sein Kunststoff-Know-how sowie Produktionsanlagen zur Verfügung.
Schichten schützen nicht nur vor Verschleiß, Reibung und Korrosion, sie machen auch Werkstücke benetzbar oder beeinflussen den optischen und haptischen Eindruck. Grundwerkstoff und Oberfläche eines Bauteils lassen sich funktionsgerecht und unabhängig voneinander optimieren. Die Plasma Technik Grün GmbH, Siegen, aktiviert Kunststoffteile mit Plasma: Sauerstoff-Ionen werden auf die Oberfläche aufgeblasen. Das Ergebnis ist eine erhöhte Oberflächenspannung, die das Material mit Wasser benetzbar macht und so die Haftfestigkeit von Farbe verbessert. Danach kann der Anwender den Kunststoff mit wasserlöslichen Farben bedrucken, lösemittelfrei lackieren oder kleben.
Ob die Schicht die erforderliche Qualität aufweist, lässt sich auch ohne Spezialwissen mit einem Werkzeug der schweizerischen Nanosurf AG, Liestal, erkennen: Das tragbare Rasterkraftmikroskop Easy-Scan AFM erlaubt einen prüfenden Blick auf die Oberflächenbeschaffenheit und enthüllt Beschichtungsmängel. Der Messkopf ist so gestaltet, dass auf beliebig großen Werkstücken gemessen werden kann. Er analysiert beispielsweise Rauheit, Profil und Schichtdicke. Ein das Messsystem ergänzender Standardcomputer erfasst das Bild und dient als Steuerzentrale.
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