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E-Commerce: Französische Nachbarn hinken hinterher

Studie von Forit/Forrester Research
E-Commerce: Französische Nachbarn hinken hinterher

Frankreich ist Deutschlands Handelspartner Nummer eins. Beim Thema E-Commerce liegen die französischen Unternehmen aber deutlich hinter ihren deutschen Nachbarn zurück.

Susanne Schwab ist Journalistin in Reutlingen

Viele Unternehmen in Frankreich scheuen sich derzeit, strategische Entscheidungen für E-Commerce zu treffen und umzusetzen. Dies ist das Fazit einer aktuellen Studie der Forrester-Research-Tochter Forit GmbH, Kreuzlingen. Die Ergebnisse der Studie „Business-to-Business in Frankreich“ zeigen demnach bescheidene Zahlen: Nur 5 % der befragten Einkäufer nutzen zur Zeit das Internet, um Güter oder Dienstleistungen zu kaufen. Bei den Anbietern liegt der Anteil von Unternehmen, die ihre Ware tatsächlich über das Internet vertreiben, bei lediglich 9 %. In Deutschland dagegen tätigen bereits 17 % der Einkäufer und 26 % der Anbieter ihre Geschäfte über das Internet.
Wie die Befragung ergab, bevorzugen in französischen Unternehmen Einkäufer und Verkäufer den persönlichen Kontakt. Ein weiterer Grund für den Rückstand: Frankreich verfügt über keine so rege Start-up-Kultur wie in Deutschland. Darüber hinaus nahm der alte Übertragungsstandard Minitel bislang den ersten Rang der genutzten Online-Dienste im Nachbarland ein. Minitel bietet zwar das gleiche Informationspotenzial wie das Internet, eignet sich aber weniger dafür, Transaktionen abzuwickeln. Damit sei Frankreich später ins Internet-Zeitalter gestartet, eine schnelle Durchsetzung des World Wide Web als Standard sei jedoch unausweichlich, meinen die Experten.
Bis 2004 werde der B2B-E-Commerce-Handel in Frankreich von 93 Mrd. FF (rund 14,2 Mrd. Euro) in 1999 auf über 1300 Mrd. FF (rund 200 Mrd. Euro) wachsen, so die Schätzungen der Forit-Analysten. Führende Branchen sind die IT- und Elektronikindustrie, die Energiewirtschaft, der Finanzdienstleistungssektor, die Chemie und der Fahrzeugbau. Damit liegen die Franzosen deutlich hinter ihren deutschen Nachbarn, die im gleichen Zeitraum eine Steigerung des B2B-E-Commerce-Handels von 68,5 Mrd. Euro auf 560 Mrd. Euro verzeichnen werden.
Das Internet wird in den nächsten Jahren zum Standard werden
Obwohl französische Firmen das World Wide Web bislang wenig nutzen, zeigen die Planungen der befragten Unternehmen ein anderes Bild: Die konservative Zurückhaltung weicht einer aktiven Nutzung. So planen fast 40 % der heutigen Netzmuffel, das Internet für Marketing, Vertrieb oder Einkauf innerhalb der nächsten 24 Monate einzusetzen. Noch ehrgeiziger sind die Umsatzpläne, die über E-Commerce-Transaktionen erreicht werden sollen. Innerhalb von zwei Jahren planen die Einkäufer, ihren Einkaufsumsatz zu versechsfachen; die Anbieter wollen nach Angaben der Studie ihre Verkaufsumsätze verdoppeln. Spitzenreiter unter den Produkten, die zur Zeit über das Internet bestellt werden, ist Software. Am zweithäufigsten werden Hardware und Büromaterial über das Web bestellt. Produkte wie Ersatzteile, Maschinen, Rohstoffe und Energie werden aber in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Die Marktexperten sind sich sicher: Die Zeit für Pilotprojekte in Frankreich ist vorbei. Einige Vorreiter haben sich schon erfolgreich im E-Commerce positioniert. Unternehmen, die in den nächsten zwölf Monaten nicht handeln, werden den Anschluss verlieren, so die Studie. Der Verantwortliche im Unternehmen für das B2B-Geschäft muss dazu in den nächsten Monaten die strategischen und operativen Weichen stellen, um nicht durch eine zögerliche Einführung des E-Commerce zum Verlierer im Wettbewerb zu werden. Dabei sollten weder massive Investitionen in die Infrastruktur noch Konflikte mit bestehenden Absatzkanälen gescheut werden.
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