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E-Sourcing senkt die Kosten im Einkauf

Jochen Grünbeck über Wirtschaftlichkeit in der Beschaffung
E-Sourcing senkt die Kosten im Einkauf

E-Sourcing  senkt die Kosten  im Einkauf
Jochen Grünbeck ist Geschäftsführer der Syner Deal Deutschland GmbH, München
Selbst fünf Jahre, nachdem sich das Internet demokratisiert hat, schlummern in einer Vielzahl von Industrieunternehmen immer noch immense Kostensenkungspotenziale im Einkauf:

Elektronische Marktplätze, von denen viele Schiffbruch erlitten haben, trugen selten zum erwünschten Ergebnis bei den Kunden bei, da Technologie allein nur eine Zutat für die Vorbereitung eines exzellenten Menüs darstellt. E-Procurement wurde von vielen Unternehmen eingeführt, um Kosten zu sparen. Die wirklichen Potenziale, die heute oftmals nur ansatzweise ausgeschöpft werden, liegen jedoch im E-Sourcing. Allein für die Top-500-Unternehmen wird dieses Potenzial auf über 50 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt.
Um Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, zunächst die Begriffe zu definieren: E-Sourcing beschäftigt sich mit dem Internet-basierten Verhandlungsprozess, von der Bedarfserfassung über die Lieferantenfindung hin zur Verhandlung und zur Auftragsvergabe. E-Procurement ist der nachfolgende Web-unterstützte Beschaffungsprozess, von der Bedarfsanfrage, dem Genehmigungsprozess, der Bestellung bis hin zur Bezahlung.
E-Sourcing kann typischerweise auf 30 % des Einkaufsvolumens eines Unternehmens erfolgreich angewandt werden. Hierauf sind durchschnittliche Ersparnisse von mindestens 15 % realisierbar. Bei einem Einkaufsvolumen von 60 % vom Umsatz bedeutet dies eine zusätzliche Umsatzrendite von 2,7 %, verglichen mit 0,1 – 0,4 %, die durch E-Procurement erreicht werden können. So stellt sich die Frage, warum viele Unternehmen ihre Priorität auf E-Procurement gesetzt haben, und nicht auf E-Sourcing.
Zunächst mag hier die Meinung vorherrschen, dass E-Sourcing nur für Gemeinkosteneinkauf erfolgreich eingesetzt werden kann. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass gerade bei direkten Produktionsgütern und auch bei Investitionsgütern ein großes Kostenreduzierungspotenzial schlummert. Weiterhin stellt E-Sourcing potenziell mehrere Prozesse, Traditionen und Lieferantenbeziehungen in Frage als E-Procurement.
Einer der kritischsten Erfolgsfaktoren von E-Sourcing ist die 100%ige Unterstützung vom Top-Management, sowie ein überdurchschnittlich starker Kostendruck. E-Sourcing ist ein Katalysator für Change Management. Der Prozess setzt geänderte Methodiken und Prioritäten im strategischen Einkauf voraus und kann erfolgreich von einem E-Sourcing-Dienstleister unterstützt werden, dessen Priorität nicht Technologieverkauf, sondern Wertschöpfung durch realisierbare Kostenreduzierungen ist.
Jochen Grünbeck
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
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