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Ein Netzwerk wird erwachsen

Das Zuliefer-Netzwerk Maschinenbau in NRW
Ein Netzwerk wird erwachsen

Vor drei Jahren wurde das ostwestfälische Zuliefernetzwerk Maschinenbau ins Leben gerufen. Jetzt muss das Bündnis zeigen, ob es reif ist für die Selbstständigkeit. Denn es muss nun ohne Fördermittel auskommen.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Baumgärtner

Die offizielle Mitteilung des Zuliefernetzwerkes Maschinenbau (ZNM) gibt kaum einen Hinweis auf die Wolken, welche die Zukunft des einst mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Projektes verdunkelten. In das vierte Jahr des Bestehens wolle man „mit verbesserter, effizienter Arbeitsstruktur” gehen, heißt es dort lapidar.
Tatsächlich hat sich der Zulieferzusammenschluss neu ordnen müssen. Vor allem galt es, sich mit der Situation auseinanderzusetzen, dass die von der EU und von Landesmitteln geförderte Pilotphase beendet war. Steuermittel für die Kosten der Kooperationsbemühungen gibt es nun nicht mehr.
Immerhin 12 der einst 25 Betriebe bekennen sich weiter zum Netzwerk. Um die Kosten zu senken, wurde das Engagement der PZN-Unternehmensberatung stark zurückgefahren. Bleiben soll allerdings ein Zusammenarbeitsprinzip, das in der Pilotphase aufgebaut worden ist und sich offensichtlich bestens bewährt hat: unternehmensübergreifende Arbeitsgruppen zu bestimmten Themenfelder. „Kernbestandteil der Neustrukturierung sind eigenständige Arbeitsgruppen”, so Ralph Kloake, Leiter des PZN, über das sich abnabelnde Projekt.
Denn die Arbeitskreise hatten in den letzen Jahren den Betrieben in der Netzwerkgemeinschaft doch zu Aktivitäten verholfen, die sie einzeln und aus eigener Kraft wohl kaum zuwege gebracht hätten:
– AG Personalentwicklung/Weiterbildung
Im Rahmen der PZN Weiterbildungsoffensive wurden seit Juni 1998 insgesamt 258 MitarbeiterInnen aus 16 Netzwerkfirmen in verschiedenen Bereichen geschult. Der größte Teil der Trainings und Seminare fand firmenübergreifend statt. In drei Unternehmen sind auch mehrfach firmenspezifische Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt worden. Insgesamt summieren sich im Zeitraum Juni 1998 bis Januar 1999 426 Teilnehmertage.
– Marketing
Mailings und Telefonaktionen sowie Pressearbeit standen im Mittelpunkt der Marketing-AG. Für die Zukunft ist verabredet, dass dieser Arbeitskreis eine zentrale Rolle im ZNM spielen soll.
– Produktentwicklung
Die jüngsten Aktivitäten richten sich auf ein bereits bestehendes Produkt der Firma Gebr. Tigges. Mit Unterstützung des PZN und Experten der FH Bielefeld soll versucht werden, die Herstellung von Stallbodenrosten zu optimieren. Das Problem: Beim Guss entsteht ein feiner Grat, der die Tiere verletzen kann. Gesucht wird nun ein Verfahren, welches das Problem gar nicht erst entstehen lässt oder eine maschinelle Lösung für die Entgratung.
Ein weiteres, herausragendes Ergebnis der Netzwerk-Zusammenarbeit ist das Joint Venture „Cooperation Fertigungstechnik“ (s. Kasten).
Auch die übrig gebliebenen ZNM-Unternehmen wollen weiter eng zusammenarbeiten. Auf einem Workshop filterten die Teilnehmer Themen aus und versahen sie mit Prioritäten. Vier Problembereiche brennen den Zulieferern besonders unter den Nägeln: Zukunftssicherung; Simultaneous Engineering, Mitarbeiterpotentiale und Beschaffungspool. Mit dem bewährten Instrument der firmenübergreifenden Arbeitsgruppen sollen die Themen nun angegangen werden.
„Cooperation Fertigungstechnnik“: Die beteiligten Unternehmen:
Die GTS hat sich auf Grau- und Sphäroguss spezialisiert. Seit mehr als 100 Jahren ist das mittelständische Familienunternehmen am Markt. Das Produkt und Dienstleistungsspektrum umfasst:
Grauguss nach DIN 1691, Qualitäten GG 15, GG 20, GG 25, GG 30 Sphä- roguss nach DIN 1693, Qualitäten GGG 40, GGG 50, GGG 60, GGG 70 Sphäro-guss (ferritisch) nach DIN 1693, Qualitäten GGG 35.3, GGG 40.3
– Gebr. Tigges GmbH & Co. KG, Oelde-Sünninghausen
Die Wiso ist im Getriebe- und Werkzeugmaschinenbau zu Hause. Seit fast zwei Jahrzehnten stellt das Unternehmen Maschinenkomponenten her. Zum Herstellungsprogramm gehört auch ein selbstentwickeltes und patentiertes Spannsystem
– Wiso Präzisionsmaschinenbau GmbH, Beckum-Neubeckum
Die Heinrich Höner Antriebselemente fertigt montagereife Präzisionsteile und Baugruppen nach Zeichnung und Muster aus allen zerspanbaren Werkstoffen. Auch alle thermischen Behandlungsschritte und Oberflächenveredelungen bietet der Zulieferer an.
– Heinrich Höner GmbH & Co. KG, Oelde-Lette
Das Herstellungsprogramm von Präzisionstechnik Hilter umfasst komplette Baugruppen und Maschinen-einheiten. Dafür steht ein CNC-Maschinenpark zur Verfügung, der von Fräs-Bearbeitungszentren über Flachschleifmaschinen bis zu 5-Achsen-Zentren für die Großteilefertigung reicht. Auch Montagearbeiten werden von dem Unternehmen übernommen.
– Präzisionstechnik Hilter GmbH, Hilter
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