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Einkaufen mit vollem Geldbeutel

Factoring: Die Einkaufsfinanzierung optimieren
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Dreiecksbeziehung: Der Abnehmer geht auf den Factor zu, damit dieser dem Lieferanten den Kaufpreis vorfinanziert
Factoring eignet sich auch zur Beschaffung: Wird nämlich statt der Forderung eine Verbindlichkeit des Lieferanten vorfinanziert, profitieren beide Seiten. International eingesetzt, ersetzt das Reverse-Factoring sogar das Akkreditiv.

Factoring als Mittel zur Forderungsfinanzierung ist ein Instrument, das sich einer steigenden Nachfrage erfreut. Neben dem klassischen Verfahren, bei dem das Factoringinstitut von seinen Kunden Forderungen gegenüber deren Abnehmern ankauft und vorfinanziert, gibt es jetzt eine neue Lösung. Sie zielt auf die Lieferantenseite: Da dort nicht die Forderungen des Factoringkunden, sondern seine Lieferantenverbindlichkeiten im Mittelpunkt stehen, wird dieses „umgekehrte“ Factoringverfahren auch Reverse- oder Lieferanten-Factoring genannt.

Initiator dieser Form der Zusammenarbeit mit einem Factoringinstitut ist im Gegensatz zum klassischen Factoring nicht der Lieferant von Waren und Dienstleistungen, sondern der Abnehmer. Dieser schließt mit der Factoringgesellschaft einen Rahmenvertrag. Darin verpflichtet sich der Factor, revolvierend Forderungen der Lieferanten des Initiators anzukaufen und vorzufinanzieren. Lieferant und Finanzier schließen ergänzend einen vereinfachten Factoringvertrag, der nur die Forderungen gegen den Initiator umfasst.
Die Anzahl der einbezogenen Lieferanten kann nach den Wünschen des Initiators abgestimmt werden. Gerade bei international aufgestellten Factoringgesellschaften wie der Eurofactor-Gruppe ist es zudem möglich, ausländische Lieferanten einzubeziehen. Auf Grundlage des Vertrages werden dem Lieferanten nach Ankauf der Forderungen durch den Factor bis zu 100 % seiner Forderungen an den Initiator bevorschusst. Hierbei übernimmt das Finanzinstitut auch den Delkredereschutz für den Lieferanten. Der Initiator seinerseits bezahlt seine „Lieferantenverbindlichkeit“ zum vereinbarten Zahlungstermin an den Factor.
Je nach Einkaufspolitik haben der Abnehmer und der Initiator verschiedene Vorteile: Zum einen kann er den finanziellen Spielraum vergrößern, indem er in Abstimmung mit dem Lieferanten innerhalb der vom Factor akzeptierten Grenzen längere Zahlungsziele in Anspruch nimmt. Die daraus erzielte Liquidität kann zum Beispiel genutzt werden, um das Umlaufvermögen zu finanzieren oder Finanzschulden abzubauen. Der Umfang der Lieferantenforderungen und die flexible Gestaltung der Zahlungsziele ermöglichen dem Initiator, sein Working Capital gezielt zu optimieren.
Alternativ kann der Initiator die durch das Factoring erreichte sofortige Rechnungsregulierung dazu nutzen, verbesserte Einkaufskonditionen, beispielsweise in Form von Skonto, mit seinen Lieferanten zu verhandeln. Außerdem kann er als sofort zahlender Abnehmer beim Lieferanten erreichen, dass sein Einkaufsvolumen ausgeweitet wird.
Werden ausländische Lieferanten in das Reverse Factoring einbezogen, kann man so die Zahlungen über Akkreditive ersetzen. Dabei wird die Abwicklung weniger komplex. Zudem entfällt die bei Akkreditiven übliche Anrechnung auf die bestehenden Kreditlinien bei der Hausbank.
Der Initiator und der einbezogene Lieferant haben gleichermaßen Vorteile. Neben den üblichen Vorteilen Delkredere und Liquidität, können die Finanzierungssätze eines bonitätsstarken Abnehmers auch auf den kleineren mittelständischen Lieferanten übertragen werden. Die im Reverse Factoring vorausgesetzte Bonitätsstärke des Abnehmers kommt damit auch den Lieferanten zugute. Zudem können dadurch, dass die Außenstände reduziert sind, an den Initiator zusätzliche Absatzpotenziale freigesetzt werden.
Stefan Wagner, Generalbevollmächtigter der Eurofactor AG (Crédit Agricole Group)
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