Die Automobilbranche gilt als Musterbeispiel im E-Business. Erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Ruhr-Universität Bochum bestätigen dies.
Sie wird ihrem Ruf gerecht: „Die Automobilzuliefer-industrie ist die Vorzeigebranche im elektronischen Geschäftsverkehr“, zieht Hellen Tackenberg, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum (RUB), das vorläufige Fazit einer repräsentativen Branchenerhebung. Bis zu 93 % der Zulieferer nutzen das World Wide Web, etwa 40 % arbeiten als so genannte Rundumnutzer mit komplexen Internetanwendungen.
Insgesamt 1900 Betriebe der Automobilzulieferindustrie hat das Bielefelder Marktforschungsunternehmen TNS Emnid befragt. Die RUB-Forscher haben die Daten ausgewertet, mit der Empiria-Studie des Bundeswirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2001 verglichen und ihre Ergebnisse auf einem bundesweiten Workshop in Bochum vorgestellt.
Demnach arbeiten nur 7 % der Zulieferbetriebe noch offline. Knapp 40 % der Betriebe befinden sich in der höchsten Stufe der Internetnutzung und gelten als so genannte Rundumnutzer, das heißt, sie wickeln komplexe Geschäftsprozesse elektronisch ab. Das sind mehr als doppelt so viel wie die Empiricia-Studie des Wirtschaftsministeriums für die Gesamtwirtschaft und das Jahr 2003 prognostiziert.
Den Vorsprung der Automobilzulieferindustrie sehen die Bochumer Forscher im Anteil der komplexeren Anwendungen: Er ist deutlich höher als in anderen Branchen. Sie werde damit ihrem Ruf als Vorzeigebranche gerecht.
Galt der elektronische Geschäftsverkehr lange Zeit eher als Trend in der Wirtschaft, zeigten die Forschungsergebnisse nun, dass er in bestimmten Sparten unverzichtbar wird. „E-Business ist Pflicht in der Automobilzulieferindustrie“, fasst Hellen Tackenberg zusammen. jk
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