Vom Hinterhofbetrieb zur architektonisch außergewöhnlichen Fertigungsstätte für prozessanalytische Sensoren – dies drückt das Ost-Engagement von Endress + Hauser aus.
Die Erfolgsstory der Endress + Hauser Conducta GmbH & Co. KG aus Gerlingen begann nach der Wende im Herbst 1989 in einem Waldheimer Hinterhof bei Dresden. Heute fertigt das Unternehmen für Analysenmesstechnik mit rund 400 Beschäftigten Prozess-Sensoren in einer architektonisch progressiv gestalteten Fertigungsstätte. „In Waldheim haben wir mit nichts als dem großen Engagement unserer Mitarbeiter angefangen“, erinnert sich Geschäftsführer Dr. Wolfgang Babel. Schon im Oktober des ersten Jahres nach dem Fall der Mauer wurden die ersten pH-Elektroden hergestellt.
„Die pH-Messung in industriellen Prozessen wird bis heute zu über 95 Prozent mit herkömmlichen Glas-Elektroden durchgeführt“, erläutert Babel die Zusammenhänge, „und die Herstellung der gläsernen Teile war auch bei uns traditionelle Handwerkskunst.“ In Waldheim kam dagegen die weltweit einzigartige „Membran-Anblasmaschine“ für den automatisierten Ablauf zum Einsatz. „Die Arbeit geht uns deswegen nicht aus“, erklärt Babel, „im Gegenteil, mit der Maschine erreichen wir eine gleichmäßig hohe Qualität, die mit Mundblasen nicht zu schaffen ist.“
Doch den Löwenanteil der 3500 m² großen Fertigungsstätte nehmen die Produktionsstraßen und Teststände für die Sensoren ein. „Alle Teile unserer Messgeräte, die mit den zu messenden Flüssigkeiten in Berührung kommen, werden hier entwickelt und gefertigt“, erläutert Babel. Die räumliche Entfernung zur Elektronikfertigung in Gerlingen ist für Wolfgang Babel keine Hürde – so wenig wie die Güte des Fertigungsprozesses abhängig sei von der Länge der verwendeten Kabel.wm
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