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Energie sparen – jetzt sind die Pumpen dran

Mindestens 90 Pumpen-Betreiber werden kostenlos beraten
Energie sparen – jetzt sind die Pumpen dran

Energie sparen – jetzt sind die Pumpen dran
Erste Initialberatung im Kugelrollenlagerwerk der SKF, Lüchow: Von links nach rechts Dietmar Sonnenfeld und Kilian Schmidt (SKF), Friedrich Klütsch (VDMA) und Norbert Gröning (KSB) (Bild: Dena)
Was bei der Druckluft von Erfolg gekrönt war, setzen die Initiatoren jetzt bei Pumpen fort: Eine kostenlose Energiespar-Kampagne, die Maßnahmen vorschlägt und den Nutzen für den Betreiber in Euro und Cent vorausberechnet.

Von unserem Redaktionsmitglied Olaf Stauß olaf.stauss@konradin.de

Die Initiatoren der neuen Info-Kampagne „Energieeffiziente Systeme in Industrie und Gewerbe“ haben die Beweise in der Tasche dafür, dass sich ihre Aktivitäten lohnen: Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) GmbH, Berlin, beauftragte TNS Emnid mit einer Umfrage unter 100 Unternehmen zum Thema Energiesparen. Von denjenigen, die noch keine Maßnahmen ergriffen hatten, hielten nur 4 % ein Einsparpotenzial von über 15 % für realistisch. Optimistischer sahen es jedoch Betriebe, die selbst einmal Energiespar-Maßnahmen durchgeführt haben: 16 % rechnen mit einem Sparpotenzial von 15 % und mehr, 6 % sogar von 25 % und mehr. Ihre Erfahrungen decken sich mit den Resultaten der beendeten Aktion Druckluft effizient (Seite 38) und bestätigen den Ansatz der Kampagne: Einsparungen von 30 % sind im Schnitt möglich.
Was sich bei der Druckluft bewährt hat, führen die Dena (im Auftrag der Bundesregierung) und der Fachverband Pumpen + Systeme im VDMA, Frankfurt/M., nun für Pumpen weiter. Mit guten Gründen: „Die Pumpe ist die zweithäufigste Maschinenbau-Komponente nach dem Elektromotor“, erklärt Matthias Zelinger, Projektverantwortlicher im VDMA. „Sie hat einen noch höheren Anteil am Stromverbrauch als die Druckluft.“ Später will die Kampagne möglicherweise noch weitere industrielle Verbraucher betrachten wie Ventilatoren oder aufs Neue Druckluftstationen. Denn 65 % des industriellen Stromverbrauchs gehen auf das Konto solcher elektromotorisch angetriebenen Systeme. Der Anteil von 65 % macht deutlich, welch hohe Energiemengen auf dem Spiel stehen, auch für den einzelnen Betrieb. „Die deutsche Wirtschaft ist bereit für eine Effizienzoffensive“, meint Stephan Kohler, Geschäftsführer der Dena. „Jetzt kommt es auf die richtige Beratung an.“
Dafür, dass bei Pumpen reichlich Energie eingespart werden könnte, sprechen stichhaltige Argumente: Häufig sind die Systeme sehr alt. Technische Neuerungen wie Frequenzregelungen oder moderne Steuerungen versetzen die Pumpen inzwischen in die Lage, mit Energie wesentlich sparsamer umzugehen. Früher war es auch üblich, Pumpen großzügig überzudimensionieren, um noch Reserven zu haben. Die Folge ist ein ineffizienter Pumpenbetrieb. Heute haben die Experten andere Möglichkeiten, Reserven vorzuhalten. Und schließlich kommt es im Laufe eines langjährigen Pumpenbetriebs häufig zu Veränderungen am hydraulischen System oder am Prozess: Verbraucher werden abgeschaltet oder ausgetauscht. Niemand denkt daran, dass die Pumpe plötzlich in einem ungünstigen Betriebspunkt läuft – und viel zu viel Stom verbraucht.
Die steigenden Strompreise allein geben schon Anlass, über Effizienzverbesserungen nachzudenken. VDMA-Mann Zelinger: „Ich bin mir sicher, dass fast jedes produzierende Unternehmen die ärgerlichen Strompreis-Erhöhungen in einer Amortisationszeit von ein bis drei Jahren wett machen könnte, würde es seine Pumpen- und Druckluftsysteme optimieren.“ Die Kampagne will dafür die notwendigen Informationen liefern. Das Angebot, so heißt es, richte sich ausdrücklich auch an kleinere und mittlere Unternehmen, weil dort große Potenziale schlummerten. VDMA, Dena und die Partner aus der Pumpenbranche haben sich für ein dreistufiges Beratungsmodell entschieden:
  • Initialberatung
  • Vertiefende Energieanalyse
  • Umsetzungsberatung
Bei der Initialberatung klopft ein Experte ein oder mehrere Pumpensysteme auf Einsparpotenziale ab. 74 Betriebe haben sich dafür bereits beworben, 17 wurden ausgewählt. Insgesamt sollen in den nächsten zwei Jahren mindestens 90 Initialberatungen stattfinden. Daraus wählen die Verantwortlichen diejenigen Firmen aus, bei denen detaillierte Energieanalysen durchgeführt werden. Als Ergebnis erhält der Betreiber einen konkreten Maßnahmenkatalog mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung. Die Umsetzungsberatung greift nur dann, wenn Schwierigkeiten auftreten – etwa bei der Finanzierung, der technischen Realisierung oder wenn der Betreiber noch skeptisch ist. Aus der Sicht Zelingers wird die Kampagne einen nützlichen Lernprozess in Gang setzen: „Es wird ein Strauß von Instrumenten und Maßnahmen entstehen, auf den später nicht nur die beratenden Firmen zugreifen können, sondern alle Pumpenbetreiber.“
Industrieanzeiger
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