Unter dem Signet „Energieeffizienz in industriellen Prozessen“ demonstriert die Antriebs- und Fluidtechnikbranche im Rahmen der Leitmesse Motion, Drive & Automation (MDA) ihre Leistungs- und Zukunftsfähigkeit.
In diesem Jahr ist die Antriebs- und Fluidtechnik wieder einer der ausdrücklichen Schwerpunktthemen der Hannover Messe. Die Branche, die sich alle zwei Jahre in stattlicher Zahl auf der Industrieschau einfindet, ist eine der größten Zulieferindustrien des Maschinen- und Anlagenbaus. Mehr als 1300 Aussteller auf einer Nettoausstellungsfläche von über 50 000 m² unterstreichen die Bedeutung der Leitmesse Motion, Drive & Automation (MDA).
In sieben Hallen sowie in anwendungsübergreifenden Sonderschauen (etwa Condition Monitoring oder die neue Initiative „E-Motive“), Messen wie der neuen „Wind“ oder der Factory Automation erwartet den Besucher ein umfangreiches Angebot antriebs- und fluidtechnischer Komponenten und Systeme.
Vor allem auch die Themen der Zukunft sind präsent. So habe die Entscheidung, das Thema Windkraftanlagen umfassend in Halle 27 darzustellen, betont Manfred Kutzinski, Projektleiter der Deutschen Messe AG, besonderes Interesse seitens der Aussteller erzeugt. Mit gutem Grund: Regenerative Energieträger, die im Mittelpunkt der Ausstellung stehen, erweisen sich als extrem zukunftssicher. Überdies flankieren renommierte Zulieferer der Windbranche als MDA-Aussteller die neue Windmesse. Auf diese Weise „ergänzen sich die MDA und die Wind hervorragend“, argumentiert Kutzinski die räumliche Nähe beider Messethemen. Vor allem aber würden beide viel internationales Publikum nach Deutschland führen. Denn neben der steigenden Entwicklungsintensität ist es die Internationalisierung, die den dynamisch wachsenden Markt von Antriebs- und Fluidtechnik kennzeichnet. Für Hartmut Rauen, Geschäftsführer der Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik im VDMA ist es die Internationalisierung, welche die MDA so interessant macht.
2008 haben beide Branchen nach vorläufigen Zahlen 26,3 Mrd. Euro umgesetzt. Damit erzielte die Antriebstechnik mit 19,6 Mrd. Euro ein Plus von 10 %, die Fluidtechnik rechnet mit einem um 7 % auf 6,7 Mrd. Euro gestiegenen Umsatz. Mit hohen Exportquoten – 70 % bei der Antriebstechnik, 52 % bei Hydraulik und Pneumatik – belegt die Branche ihre Wettbewerbsfähigkeit. Ein gutes Drittel der Firmen produziert in eigenen Auslandwerken, vor allem in China, Indien, Osteuropa und in den USA. Mit mehr als 114 000 Beschäftigten ist diese Zulieferindustrie das größte Branchensegment innerhalb des Maschinenbaus.
Die mechanische und die elektrische Antriebstechnik konzentrieren sich in den Hallen 24, 25 und 27. Den hydraulischen und pneumatischen Aufgabenstellungen sind die Hallen 19 bis 23 vorbehalten. Viele Vorreiter der Branche präsentieren sich zudem ergänzend im Rahmen der Fabrikautomation in den Hallen 14 und 15. Und in Halle 22 zeigen mobile Roboter und autonome Systeme die Fortschritte der Regeltechnik im Zusammenspiel mit computerbasierter Antriebstechnik.
In Halle 24 hat ein weiteres Thema aufgeschlagen, das in den letzten Jahren jeweils rund 20 000 Besucher angezogen hat: die CMS-Sonderschau. Condition-Monitoring-Systeme als Frühwarneinrichtungen bilden die Basis einer wirtschaftlich ausgerichteten Produktion (s. Seite 30)
Ist angesichts immer kürzerer Innovationszyklen der Zwei-Jahres-Turnus der MDA noch richtig? Hartmut Rauen sieht ihn als „guten Kompromiss zwischen jener Unternehmensgruppe, die einem dreijährigen Rhythmus ebenso viel abgewinnen könnte, etwa die Hersteller klassisch-mechanischer Antriebstechnik, wie jenen, die gegebenenfalls auch Interesse haben, jährlich da zu sein.“ Dies betreffe vor allem die Hersteller von Komponenten der Automatisierungstechnik, die in der neuen Strukturierung der Hannover Messe durchaus die Möglichkeit hätten, unter wandelnden Überschriften dort jährlich präsent zu sein, also zum Beispiel einmal im Rahmen der Industrial Automation oder alle zwei Jahre im Rahmen der MDA. dk
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