Erfolgreich mit Putztüchern

Gabriele Gebauer, Vorstand der Mewa-Gruppe und Enkelin des Firmengründers ist stolz: „In unserem 90. Geschäftsjahr können wir auf eine durchgängig erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Wir gehören heute zu den fünf führenden europäischen Anbietern im Bereich Textile Dienstleistungen.“ 1908 als Putztuchweberei gegründet, ist das Unternehmen zu einer europaweit agierenden Firmengruppe gewachsen. Über 3000 Mitarbeiter betreuen rund 80 000 Kunden. 1997 wurde ein Umsatz von rund 434 Millionen Mark erzielt. Die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr sind positiv: „Wir beobachten ein stabiles Wachstum in allen Geschäftsbereichen und erwarten in diesem Jahr einen Umsatz von rund 460 Millionen Mark ”, so Gabriele Gebauer.

Die Wurzeln des Unternehmens liegen im sächsischen Ostritz. Dort gründete der Kaufmann und Webereifachmann Hermann Gebauer 1908 die „Mechanische Weberei Altstadt GmbH”, kurz: Mewa. Er bot eine vollkommen neue Dienstleistung an: „Putztücher weben, waschen und bei Verschleiß ersetzen” lautete das Servicekonzept des jungen Unternehmens. Für Putztücher bestand bei dem zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts stark zunehmenden Maschineneinsatz in Industrie und Gewerbe wachsender Bedarf. Die Idee von Hermann Gebauer setzte sich durch, und im Jahr 1938 gab es bereits 15 Mewa Betriebe. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Hermann Gebauer von Nürnberg aus mit dem Wiederaufbau des Unternehmens. Seit 1965 ist der Hauptsitz in Wiesbaden. Von dort aus koordiniert heute die Mewa Textil-Service AG & Co. als Management Holding die Zusammenarbeit der Gesellschaften.

Nicht nur die Strukturen des Unternehmens haben sich der Zeit angepaßt. Auch die Produkt- und Dienstleistungssysteme gehen heute weit über Putztücher hinaus. Von 26 Standorten in Europa versorgt der Dienstleister seine Kunden mit Berufskleidung, Putztüchern und Textilien. Der Service umfaßt das Bereitstellen, Bringen, Holen und Pflegen der Textilien sowie das Instandhalten und Ersetzen. Mehr als 450 000 Beschäftigte sind von dem Wiesbadener Spezialisten mit Berufskleidung ausgestattet.

Auch die internationale Geschäftstätigkeit soll weiter ausgebaut werden. „Internationales Denken und Handeln sind in unserer Unternehmensstrategie wichtige Faktoren“, sagt Rolf Beisse, Vorstand der Gabriele Gebauer Stiftung. So ist in Norditalien der Bau eines Servicebetriebes geplant, in Frankreich und Österreich wurden vor kurzem neue Umschlagplätze eingerichtet, und die belgische Gesellschaft in Binche wird vergrößert. Die expansiven Bestrebungen gelten ebenfalls für Deutschland. Derzeit wird unter anderem im brandenburgischen Groß-Kienitz nahe Potsdam ein neuer Service-Betrieb für den Bereich Berufskleidung gebaut.

Darüber hinaus wurde zu Beginn des Jahres der Geschäftsbereich Technischer Handel in das Unternehmensportfolio integriert. Per Katalog können Kunden Arbeitsschutz- und Zusatzartikel wie Sicherheitsschuhe oder Schutzhelme bestellen. Die Geschäftsentwicklung in diesem Segment beurteilt Rolf Beisse positiv. if