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ERP-Fehler schon bei der Einführung vermeiden

Fachforum: Enterprise Resource Planning
ERP-Fehler schon bei der Einführung vermeiden

ERP-Fehler schon bei der Einführung vermeiden
Die meisten Abweichungen vom geplanten ERP-Budget gibt es bei Implementierung und Customizing, zeigt die Konradin-ERP-Studie. Als Ursachen benennen die befragten 1500 Industrieanwender zu große Abweichungen vom Standard sowie Planungsfehler
Für die Integration von Technologien wie Business Intelligence oder Dokumentenmanagement müssen viele Unternehmen ihre bestehenden ERP-Landschaften umkrempeln. Der Aspekt „Profitieren von den Praxiserfahrungen anderer“ steht daher im Vordergrund der ersten beiden Tage des Fachforums Business Software auf der IT & Business.

Ein Highlight des Fachforums Business Software ist sicher der Vortrag von Andreas Naunin, Leiter des Unternehmensbereichs Mittelstand und Mitglied der Geschäftsleitung bei SAP Deutschland. Er liefert am zweiten Messetag, dem 7. Oktober, einen Ausblick in die nächste Generation von ERP.

Den Startschuss aber gibt die ERP-Studie der Konradin Mediengruppe. Die Keynote am 6. Oktober gibt einen Überblick, welche Klippen Anwender in ihren ERP-Projekten umschiffen müssen, etwa hinsichtlich Budgettreue und Projektverzögerungen. So zeigt die Umfrage unter mehr als 1500 Industrieanwendern, dass der Budgetbedarf für Implementierung und Customizing inzwischen höher ist als der für Softwarelizenzen. Zudem treten bei 37,5 Prozent der Betriebe bei Implementierung und Customizing die meisten Budgetüberschreitungen auf (siehe Grafik).
In seinem Vortrag „Der Mensch, das natürliche Hindernis? – ERP-Einführungen richtig gestalten“ zeigt Michael Finkler, Vorstand der Alpha Business Software, daher, wie man bei diesem Prozess die Mitarbeiter einbezieht. „Sachfragen, Interessen und Technik stehen bei einem ERP-Projekt zunächst im Vordergrund“, stellt Finkler fest. „Im Bereich der Kommunikation, der Vorgehensweisen sowie den Projektwerkzeugen werden oft gravierende Fehler begangen, die sich negativ auf den Projekterfolg auswirken oder gar zum Scheitern von Projekten führen.“ Auch die beste Software könne nicht die konzeptionellen Mängel kompensieren, die in der Einführungsphase verursacht wurden.
Ist ein ERP-System eingeführt, sollte es den Benutzern die Arbeit erleichtern. Daher empfehlen Gunter Strickert von Microsoft und Mirco Loss von Raber + Märcker in ihrem gemeinsamen Vortrag: „Es ist sehr sinnvoll, Software so zu gestalten, dass der Mitarbeiter rollenspezifisch strukturierte Daten mit unstrukturierten Daten in einem integrierten Portal kombinieren kann.“ Damit bekomme er einen Überblick über seine Key-Performance-Indikatoren und könne so auf Abweichungen schnell reagieren. Dynamics NAV 2009 SP1 etwa verfüge über 21 Rollen, so dass ein Buchhalter ein anderes rollenspezifisches Portal angeboten bekomme, als ein Lagermitarbeiter oder ein Geschäftsführer.
Das Thema Business Intelligence (BI) rückt auf der Wunschliste vieler Unternehmen nach oben. Sie haben erkannt, dass sie nur mit einem schnellen Zugriff auf die aktuellen Kenngrößen auf die Änderungen im Markt reagieren können. Wie sich aus einer Vielzahl von Daten entscheidungsrelevante Informationen herausfiltern lassen, das verdeutlicht Sven Elsäßer. Der Berater Business Intelligence aus dem Haus Steeb Anwendungssysteme zeigt, wie sich die Anforderungen an ein unternehmensweites Berichtswesen mit BI-Paketen lösen lassen.
Auch die Integration des Dokumentenmanagements bürdet ERP-Anwendern oft viel Handarbeit auf. „Dabei fällt doch der mit Abstand größte Anteil der Dokumente in den Unternehmensprozessen an, die mit einem ERP-System unterstützt werden“, sagt Roland Tuschinski, Produktmanager bei der Proalpha Software. „Ein Dokumentenmanagement, das integraler Bestandteil des ERP-Systems ist, kann somit für eine erhebliche Beschleunigung der Prozesse sorgen. Ein zusätzliches, kostspieliges Integrationsprojekt mit mehreren Softwareanbietern und unterschiedlichen Zuständigkeiten entfällt.“
Die Einführung eines ERP-Systems stellt insbesondere kleinere Unternehmen vor große Herausforderungen. Betrieben fehlt es neben der Finanzierung oft auch an technischem Know-how. Hier soll die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte E-Business-Initiative Prozeus KMU unter die Arme greifen. Björn Poschmann vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult zeigt, dass es sich bei der Initiative nicht um eine Beratung im klassischen Sinne handelt, sondern vielmehr darum, bei kleinen und mittleren Unternehmen E-Business-Kompetenz aufzubauen.
Des Weiteren warten auf die Besucher viele Fallstudien von Anwendern: Hans-Jürgen Steeb, Leiter IT bei der Ritz Pumpenfabrik, etwa zeigt, wie sich Prozesse dank eines flexiblen ERP-Systems – konkret die Abas Suite – ständig optimal halten lassen. Da sich nur mit gutem Service dauerhaft erfolgreiche Kundenbeziehungen erhalten lassen, geht Olaf Kartheuser am konkreten Beispiel eines Unternehmens der Heizung- und Klimatechnik der Frage nach: Unterstützen ERP-Systeme das Servicemanagement? Kartheuser zeigt dabei, welche Möglichkeiten moderne ERP-Software hier heute schon bietet.
Rainer Huttenloher Fachjournalist in Iffeldorf
Industrieanzeiger
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