Erst das Zusammenspiel aller Faktoren minimiert die Produktionskosten

Möglichkeiten, die Prozesskette zu verkürzen und dadurch die Produktionskosten zu senken, waren zentrales Thema der Hausausstellung der Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH in Göppingen. „Wichtig ist dabei, nicht eine einzelne Einflussgröße zu verändern“, sagte Geschäftsführer Matthias Kohlhase, „sondern durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren die Fertigungskosten auf ein Minimum zu reduzieren.“ Die Göppinger setzen dazu auf eine Kombination aus Technologiesubstitution, Technologie-Integration und neuen Technologien. Die Schwaben ersetzen dazu – wo möglich – Bearbeitungsverfahren wie das Schleifen durch kostengünstigere, etwa Drehen, integrieren Techniken wie das Bandfinishen in die Maschine oder entwickeln Verfahren wie das Tangentialdrehen. Mit letzterem „können Anwender in sehr kurzer Zeit zum Beispiel Laufflächen von Wellendichtringsitzen ohne Drallstruktur bearbeiten“, sagte Kohlhase.

Wie die Göppinger diese Philosophie in die Praxis umsetzen, zeigten einige Exponate: So war eine CNC-Drehmaschine der NG-Baureihe mit einer Bandfinish-Einheit ausgestattet und eine NG 200 mit integrierter Automation benötigte lediglich rund 5 s für den Wechsel der zu bearbeitenden Wellen. Zu sehen waren auch mehrere Maschinen der zyklengesteuerten Baureihe DUS, die jetzt alternativ zur Sinumerik 810 D auch mit einer Heidenhain-Steuerung vom Typ Manualplus 4110 erhältlich ist.

Die Bereiche Vertikaldrehen, Fräsen, Bohren und Schleifen deckte die Boehringer Vertriebs-GmbH, Stuttgart, mit den Produkten der Partnerunternehmen ab. Highlights waren hier die 5-Achsen-Vertikalbearbeitungszentren Leader 5 AX und 7 P Linear von Sigma. Letzteres wurde erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das modulare Konzept ermöglicht es, mit einzelnen oder gekoppelten Paletten zu arbeiten. Die Wechselzeit soll bei 4 s liegen. Die Bewegung der X-Achse erfolgt mittels Linearmotor. hw