Unternehmen sollten die Risiken in der Beschaffung nicht unterschätzen. Prof. Dr. Horst Wildemann, Geschäftsführer des TCW Transfer-Centrums, sagt warum.
Herr Professor Wildemann, wo stecken die größten Gefahren für die Beschaffung?
Das Risikoumfeld für Firmen hat sich verschärft. Die bekannten Risiken wie Währungs-, Preis- und Qualitätrisiko wurden um zusätzliche Risiken wie das Insolvenz-, Abhängigkeits- und das Leistungsfähigkeitsrisiko ergänzt.
Was bedeutet Risikomanagement für die Beschaffungsabteilungen?
Ein hohes Risikopotenzial stellen nicht-identifizierte Risiken dar. Dementsprechend muss das Risikomanagement eng mit dem Lieferantenmanagement verknüpft werden. Hierzu ist das traditionelle Beschaffungsinstrumentarium um innovative Methoden wie die analytische Risikoidentifikation, die Lieferantenrisikobewertung, das beschaffungsorientierte Frühwarnsystem und eine Risikoklassifizierung zur Ableitung von Risikohandhabungsstrategien zu ergänzen.
Haben Unternehmen die Chancen des Risikomanagements in der Beschaffung erkannt?
Im Bereich der Automobil- und Automobilzulieferindustrie haben Risikomanagementsysteme in der Beschaffung einen hohen Stellenwert erreicht. Kleine und mittlere Unternehmen erkennen zunehmend die Nutzenpotenziale. Gerade hier fehlt es aber an dem Willen, die Methoden und Instrumenten einzusetzen.
Wo können sich Unternehmen informieren?
Auf Seminaren und in der Fachpresse wird Risikomanagement zunehmend thematisiert. Vorab kann man sich an den veröffentlichten Risikorastern orientieren. Effektive Frühwarnsysteme sind meiner Erfahrung nach jedoch immer von hoher Unternehmensindividualität geprägt.
Welche Hilfestellungen bietet der TCW- Arbeitskreis „Risikomanagement“?
Unser Arbeitskreis „Risikomanagement und Rating leistungswirtschaftlicher Risiken“ bietet eine Plattform zum Austausch zwischen Unternehmensvertretern, anwendungsbezogener Forschung und Best-Practice-Repräsentanten.
Welche Zielgruppen wollen Sie erreichen?
Das Interesse ist aufgrund von Basel II branchenübergreifend. Vor allem Firmen aus der Zuliefer- und Automobil- sowie der Elektroindustrie arbeiten im Arbeitskreis mit. su
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