Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de
Stahl und Kokskohle sind knapp geworden. Darunter leiden vor allem kleinere Verarbeiter, die ihre Rohstoffversorgung nicht über Jahreslieferverträge absichern können, sondern bedarfsorientiert auf den Spot-Märkten teuer zukaufen müssen. Weil deren Existenz durch die Stahlpreisexplosion gefährdet ist, hat der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung für seine Mitglieder die Stimme erhoben. Der Einwurf, für eine nachhaltige Rohstoffversorgung einzutreten, ist sicher berechtigt. Er entbehrt aber nicht der Brisanz, weil das Thema Kohle unweigerlich mit Subventionen verknüpft ist. Nun ist WSM-Präsident Jürgen R. Thumann ordnungspolitisch standfest genug und widersteht der Versuchung, Subventionen zu fordern. Im Kern besteht der WSM-Aufruf vielmehr darin, die Lasten der schwankenden Rohstoffmärkte fairer zu verteilen. Ein derartiges Miteinander in der Wertschöpfungskette, von den Stahlproduzenten über die Verarbeiter bis hin zu den OEM, verletzt keineswegs die Spielregeln der Marktwirtschaft. Es könnte daraus ein Pakt entstehen, um den hiesigen Standort zu stärken. Dass Thumann als künftiger BDI-Präsident das Thema in Form eines Rohstoffkongresses im nächsten Jahr zur Chefsache erklärt, zeigt, dass er bereit ist, heiße Eisen anzupacken.
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