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Export: Noch lange ein Billionen-Geschäft?

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Export: Noch lange ein Billionen-Geschäft?

Export: Noch lange ein Billionen-Geschäft?
Dietmar Kieser
Ist Deutschland samt der Europäischen Union bald nur noch Zuschauer auf der globalen Handelsbühne? Unmöglich! Doch nicht der Vize-Exportweltmeister! Dessen Ausfuhrvolumen des Jahres 2012 wird auf 1,103 Billionen Euro steigen, wie der Außenhandelsverband BGA hochrechnet hat. Das Plus von 4 % dürfte in diesem Jahr sogar noch getoppt werden: um 5 % auf 1,158 Billionen Euro.

Die sonnige Großwetterlage ist jedoch alles andere als stabil. Gewitterwolken ziehen am Handelshorizont auf. Tiefausläufer kommen zwar auch in Form der Schuldenkrise oder dem rezessiven Umfeld in der Eurozone daher. Zu orkanartigen Böen könnten sich jedoch die in der Krise weltweit zunehmend protektionistischen Maßnahmen entwickeln. Viele Handelsmächte halten an alten Privilegien fest. Wären diese beschnitten, wie von der Welthandelsorganisation (WTO) gefordert, könnten im weltweiten Warenaustausch 600 Mrd. US-$ zusätzlich gehoben werden. Stattdessen bauen mehr und mehr Länder zunehmend feinsinnigere nichttarifäre Handelsbarrieren auf. Beispielsweise sind Wertschöpfungsanteile im Zielland herzustellen oder Ausländer werden bei öffentlichen Aufträgen beschränkt. Erschwerend kommt hinzu, dass die EU vom freien Warenaustausch abgehängt werden könnte. Denn weltweit schließen Staaten und Regionen Freihandelsabkommen untereinander ab, während die Europäer viel zu zögerlich agieren. So entsteht etwa in Asien eine neue Freihandelszone und auch Südamerika rückt enger zusammen.
Zwar fließen immer noch knapp 60 % der deutschen Exporte in die EU. Doch auch hier herrschen chauvinistische Tendenzen, vor allem in osteuropäischen Ländern. Zudem verlieren die EU-Absatzmärkte mit dem Aufblühen der Schwellenländer sukzessive an Bedeutung. Angesichts der Machtverschiebung in Richtung Asien wäre ein Freihandelsabkommen der beiden größten Volkswirtschaften, USA und Europa, entscheidend für das Wachstum auf beiden Seiten des Atlantiks. Sonst droht Deutschland und der EU in der Zukunft ein Platz auf den Zuschauerbänken der Welthandels-Show.
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