Fabrik-Layout von innen her planen

Ob eine Fabrik neu geplant oder umstrukturiert wird: Mit der Software Fastdesign lassen sich Produktionsabläufe und Materialflusswege schnell darstellen und verbessern. Dazu analysiert die Software Informationen aus Arbeitsplänen, Maschinendaten und Stücklisten. Sie verarbeitet auch Daten aus PPS-Systemen, wie sie „in neunzig Prozent aller Unternehmen bereits vorhanden sind“, erläutert Olav Seipel von der Dortmunder Projecteam GmbH & Co. KG. Die Dortmunder bieten die Software nicht nur zum Kauf an. Wer möchte, kann auch das Know-how der Planer nutzen und sie als Dienstleister ins Haus holen.

Seipel verweist darauf, wie wichtig es sei, Neubauten „von innen nach außen zu planen“. Im ersten Schritt müsse festgelegt werden, in welcher Reihenfolge die Maschinen am sinnvollsten stehen. So ließen sich zwischen den Bearbeitungsschritten bis hin zum Warenausgang kurze Wege erreichen. „Das Wichtigste für ein Unternehmen muss doch sein, eine optimal funktionierende Produktion aufzubauen“, begründet er dieses Vorgehen. Später sei es immer noch möglich – falls gewünscht – einen Stararchitekten für die äußere Hülle anzuheuern.

Bei dieser Art der Planung lässt sich vor allem der Materialfluss konkret planen, übrigens auch beim Umplanen vorhandener Hallen. Auf dem Bildschirm zeigen Pfeile nicht nur den Weg des Materials durch die Produktion an. Durch die hinterlegten Daten braucht der Nutzer nur den Pfeil anzuklicken, um Informationen darüber zu erhalten, wieviele Teile diesen Weg nehmen. Sind es viele, muss etwa der Gang von vorn herein so breit ausgelegt werden, dass ein Gabelstapler hindurchpasst. Sind es nur wenige, kann sich beispielsweise jemand eine Kiste unter den Arm klemmen und diese zur nächsten Station tragen.

Ein weiterer Vorteil der Software ist, dass man in den dreidimensionalen Plänen eine virtuellen Spaziergang machen kann. „Das erleichtert die Kommunikation mit Personen, die nicht regelmäßig mit Plänen umgehen“, weiß Fabrikplaner Seipel: „Und wir können so Kollisionsbetrachtungen machen.“ Im Rechner lässt sich bereits vor dem Bau oder dem Versetzen von Maschinen ermitteln, ob beispielsweise die Kranbahn überhaupt über die Maschinen hinwegkommt.

Bei bestehenden Produktionslinien eignet sich das Programm zudem, um das Teilespektrum zu bereinigen. An dieser Stelle setzt die Beratung an, wenn Projecteam als Dienstleister eine Fertigung umplanen soll. Mit Hilfe von Analysetools kann Seipel etwa feststellen, ob sich die Produktionslinien bestimmter Teile nur in ein oder zwei Positionen unterscheiden. Diese fasst er dann in eine Fertigungsgruppe zusammenzufassen.

Sind die Daten des Fabriklayouts einmal erfasst, lassen sich Änderungen sofort am Bildschirm darstellen, und zwar inklusive ihrer Auswirkungen auf den Materialfluss. Wie wichtig das ist, belegt die Situation eines großen Maschinenbauunternehmens aus Süddeutschland. Dort ziehen Mitarbeiter im Büro im Schnitt jedes halbe Jahr um, in der Produktion einmal im Jahr. Spätestens nach fünf Jahren ist das komplette Unternehmen einmal umgezogen. Wenn sich diese Umstellungsaktivitäten vorher sicherer planen lassen, kann das Unternehmen nur gewinnnen. mc

Anwender Ralf Schmidt zu seinen Erfahrungen mit der Software Fastdesign:

?Wozu nutzen Sie Fastdesign und welchen Vorteil bringt Ihnen das?

!In erster Linie für die Raumnutzungsplanung, Kostenstellenplanung und -verwaltung sowie für Materialflusspläne. Der Vorteil liegt darin, dass mir die Autocad-Aplikation Fastdesign Funktionalitäten bietet, die zumindest bisher nicht in Autocad selbst integriert sind, die ich aber für meine Tätigkeit zwingend benötige.

?Wie häufig setzen Sie die Software ein?

!Die Fabrikplanungs-Funktionalitäten sind bei mir täglich im Einsatz.

?Würden Sie anderen die Anwendung empfehlen?

!Unter einer Autocad Arbeitsumgebung ja. Denn im Vergleich zu anderen Programmen, mit denen sich Materialflüsse auf das Layout übertragen und auswerten lassen, hat Fastdesign meiner Meinung nach die Nase vorn. Besonders was die Dokumentation und den Schulungsaufwand angeht.