Voxeljet schickt sich an, mit seinen Inkjet-Druckern dem Lasersintern Paroli zu bieten. Insbesondere bei Ausschmelzmodellen für den Feinguss gebe es technologische Vorteile.
Das Wachstum der Voxeljet Technology GmbH scheint Geschäftsführer Dr. Ingo Ederer recht zu geben, wenn er die Inkjet-Technologie als Alternative zum Lasersintern sieht: 2007 verzeichnete er einen Umsatz von 4,9 Mio. Euro gegenüber 1,7 Mio. noch drei Jahre zuvor. „Und dieses Jahr werden wir wohl die Sieben-Millionen-Grenze schrammen.“ Voxeljet agiert zu 61 % als Dienstleister und liefert Sand- und Kunststoffformen, stellte 2005 aber die erste eigene, generative Kunststoffmaschine VX800 in den Markt und ließ 2007 das kleinere Modell VX500 folgen (Bauraum 500 x 400 x 300 mm³). Für den Baufortschritt werden jeweils bis zu 48 mm/h angegeben, für die Genauigkeit ±0,1 mm.
„Unsere Inkjet-Methode ist schneller und kostengünstiger als das Lasersintern“, konstatiert Ederer. Den Wettbewerbern will er bereits Kunden abgenommen haben. Technologische Vorteile sieht er besonders beim Bau von Ausschmelzmodellen für den Feinguss: Das Voxeljet-Material expandiere nicht und bilde keine Rückstände. Was unausgehärtet im Pulverkasten verbleibt, lasse sich zu 100 % wiederverwenden.
Die Anlagen VX800 und VX500 bauen die Kunststoffmodelle direkt aus den CAD-Daten durch schichtweises Auftragen von Partikelmaterial, in das selektiv Binder eingetragen wird. Das 3K-System reagiert und härtet zu einem thermoplastischen Kunststoff aus, der sich infiltrieren lässt, um Wachs-, Epoxid-, Harz-, PUR- oder Acryl-Teile zu erhalten.
Dieser Technologie traut der Voxeljet-Gründer noch eine große Entwicklung zu. Er berichtet von einem Océ-Drucker mit 106240 Düsen und 40 Druckköpfen: „Übertragen auf unsere Anwendung entspreche dies einem Höhenwachstum von fünfundzwanzig Millimeter in der Minute“, betont er. „Im Prinzip setzen wir dieselbe Technik ein. Wir messen uns schon immer an den 2D-Druckern.“ os
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