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Fertigende Industrie ist im Norden besonders wachsam

Risikomanagement: Deutscher Mittelstand im europäischen Durchschnitt
Fertigende Industrie ist im Norden besonders wachsam

In Europa gehört der deutsche Mittelstand zur Gruppe der risikobewussten Unternehmen. Sein tatsächliches Absicherungsniveau ist laut einer aktuellen Studie allerdings nur durchschnittlich.

Der deutsche Mittelstand ist risikobewusster als seine mittel- und nordeuropäischen Kollegen. Befragte mittelständische Unternehmen gaben im Vergleich weitaus häufiger an, funktionierende Risikomanagementprozesse eingeführt zu haben. Allerdings konnten nur verhältnismäßig wenige deutsche Firmen Antworten auf konkrete Fragen zu ihrer Risikomanagementstruktur und ihrer tatsächlichen Risikosituation geben. Rund 34 % der Unternehmen des deutschen Mittelstands gaben zu, ihr Risikomanagement nicht regelmäßig zu überprüfen. 41 % wissen zudem nicht, ob und in welchem Umfang ihr Betrieb signifikante Schäden in besonders risikorelevanten Bereichen erleidet. Nur 9 % der befragten deutschen Unternehmen ist bekannt, dass sie in diesen Bereichen Geld verlieren. Lediglich in Spanien zeigen die Ergebnisse eine höhere Risikointransparenz.

„Risikomanagement hat offensichtlich eine Menge mit geografischen und kulturellen Unterschieden zu tun“, kommentiert Hans-Peter Klassen, Geschäftsführer von Marsh Deutschland und Leiter des Unternehmensbereichs Industriekunden. „Wie sonst könnte das Risikobewusstsein von Norden nach Süden kontinuierlich abnehmen?“ Die Spanne reicht von sehr risikobewusst und vorsorgend im Norden bis zu tendenziell sorglos und fatalistisch im Süden Europas.
„Die sechs Länder umfassende Marsh-Studie zeigt hier ein ganz klares Nord-Süd-Gefälle.“ Befragt wurden insgesamt 600 Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz zwischen 50 und 500 Mio. Euro.
Britische und belgische Manager zeigen eine hohe Sensibilität gegenüber Risiken. In Spanien und Italien herrscht dagegen eine tendenziell gelassene Haltung, und das Absicherungsniveau ist entsprechend deutlich geringer.
Dass aber die weltweit als besonders gründlich bekannten Deutschen im Risikomanagement nur eine mittlere Position im europäischen Vergleich einnehmen, überraschte. Auf der Absicherungsskala der Studie belegen sie lediglich einen mittleren Rang. „In Deutschland wie auch in Frankreich ist das Bewusstsein bereits da, dass im Risikomanagement gehandelt werden muss“, sagt Hans-Peter Klassen. „Die Konzepte und Verfahren zur Kontrolle und Begrenzung von Risiken sind aber noch verbesserungsbedürftig.“
Dennoch nehmen deutsche Betriebe Risiken ernster als die meisten ihrer europäischen Wettbewerber. Sind es in Frankreich, Italien und Spanien eher finanzielle Risiken, die die Unternehmen beunruhigen, stehen hierzulande vor allem operative und strategische Risiken ganz oben auf der Liste. Die obersten Plätze der Rang-liste belegen in Deutschland das Versagen der IT-Sicherheit, der Verlust wichtiger Mitarbeiter an die Konkurrenz und der zunehmende Wettbewerb.
Die Studie fand neben geografischen Differenzen aber auch typische Branchen-Unterschiede in der Risikomentalität. So sind Unternehmen in der Fertigungsindustrie generell risikobewusster und besser abgesichert als andere Branchen. Formelle Konzepte zum Risikomanagement sind in der Chemie und Pharmaindustrie am meisten verbreitet. if
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