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Fertigungsprozesse kostengünstig darstellen

Alternative zu unflexiblen Standardvisualisierungstools
Fertigungsprozesse kostengünstig darstellen

Fertigungsprozesse kostengünstig darstellen
Während mit Standardvisualisierungstools individuelle Endkundenanpassungen nur sehr begrenzt durchgeführt werden können, lässt ein auf Visual Basic aufbauendes Konzept alle Möglichkeiten offen (Bild: Bachmann)
Die hohen Ausgaben für die Visualisierung machen sich im Serienmaschinenbau deutlich bemerkbar. Der Einsatz von Visual Basic erweist sich hier als kostengünstige Alternative. Darüber hinaus bietet sie eine flexible Anpassung an die unterschiedlichsten Kundenanforderungen.

Für die Metallpulververarbeitung hat die Dorst Maschinen- und Anlagenbau GmbH im süddeutschen Kochel am See eine neuartige Hybridpresse entwickelt, bei der mechanische und servohydraulische Komponenten miteinander kombiniert werden. Wesentliches Element der neuen Trockenpressautomaten-Generation ist das Automatisierungssystem M1 der G. Bachmann Electronic aus dem österreichischen Feldkirch, mit dem Dorst ein neues Steuerungskonzept eingeführt hat. „Grundlage ist jeweils ein Steuerungs- und ein Visualisierungsrechner auf Industrie-PC-Basis, die über ein Netzwerk miteinander verbunden sind“, erläutert Peter Blankenhagen, Steuerungsentwickler im elektrotechnischen Büro von Dorst. Der Visualisierungsrechner dient der Programmierung und der Diagnose der gefertigten Teile.

„Hier sind die Wünsche der Maschinenbauer so vielfältig wie die Maschinen selbst“, stellt Bachmann-Applikationsleiter Gabriel Schwanzer fest. Deshalb suchen immer mehr Maschinenbauer und Steuerungshersteller nach einer Alternative zu den unflexiblen und teuren Standardvisualisierungstools. Bachmann entschied sich für eine Lösung auf der Basis von Visual Basic von Microsoft. „Visual Basic hat sich in den letzten Jahren neben C und C++ als wichtigste Windows-Programmiersprache etabliert und verfügt über ein leistungsstarkes und zugleich einfach zu bedienendes Entwicklungssystem“, begründet Schwanzer diesen Schritt. Selbst Programmiereinsteiger seien damit in kürzester Zeit im Stande, komplexe Oberflächen mit Menüs, Dialogboxen, Schaltflächen u.a. zu erstellen. Ein weiter Vorteil: Visual Basic ist ein offenes Programmiersystem, dessen Funktionalität sich durch eine Reihe zusätzlicher komfortabler Tools baukastenartig erweitern lässt.
So ist mit OLE for Process Control (OPC) ein normierter Datenaustausch zwischen Automatisierungsgeräten und verschiedensten PC-Anwendungen (Visual Basic, Excel, Access) möglich. „Zum Austausch stehen uns Hilfsmittel der Windows-Welt zur Verfügung“, lobt Blankenhagen diese Lösung. OPC basiert auf Microsofts OLE- (Object Linking and Embedding) und COM/DCOM-Technologie (Component Object Model/Distributed COM). Damit bleibt es nicht länger den großen Visualisierungssystemen mit entsprechender Treibervielzahl vorbehalten, auf verschiedenste Prozessperipherie zugreifen zu können. Heute kann dank OPC jede Anwendung, die COM-Schnittstellen unterstützt, auf die gleiche Weise mit der Prozessebene verbunden werden. Dies ist insbesondere für die Anbindung an Managementinformations- und ERP-Systeme (Enterprise Resource Planing) interessant.
Auch bei der „M-Visualisierung mit PC-Server“, die auf die M1-Steuerung abgestimmt ist, lassen sich Prozessdaten einer Maschine darstellen und verändern, überwachen, protokollieren, ausdrucken, verwalten und vernetzen. Im OPC-Server (mOpcS) ist bereits ein Treiber für die Ankoppelung an eine oder mehrere M1-Steuerungen enthalten.
Ein besonderes Highlight ist die „Virtuelle Maschine“. Damit ist es möglich, die Arbeitsvorbereitung von einem speziellen Arbeitsvorbereitungs-PC aus zu erledigen. Die Erzeugung von neuen Datensätzen oder Rezepten für nachfolgende Aufträge während der laufenden Produktion ist damit ebenfalls kein Problem. Mit dem „Meister-PC“ – einer weiteren Funktionalität – ist es möglich, sich von einem Visualisierungs-PC aus mit unterschiedlichen Steuerungen zu verbinden, ohne dass die laufende Visualisierung beendet werden muss.
In einem halben Jahr – so die praktische Erfahrung – lässt sich damit bei einer neuen Maschine das komplette Visualisierungssystem realisieren. Bei den verhältnismäßig geringen Visualisierungsterminals, die Dorst pro Jahr abnehme, habe man bei den großen Steuerungsherstellern so gut wie keine Einflussmöglichkeit.
Bei einem Mittelständler wie Bachmann Electronic sei dies anders. „So können kundenindividuelle Bedienoberflächen oder Datenbankanbindungen an übergeordnete Produktionssteuerungssysteme realisiert werden“, ist Dorst-Marketingleiter Thomas Lambrecht überzeugt. Mit der offenen Plattform des Industrie-PC habe man nun die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen. Der große Vorteil dieser Lösung: Auch wenn künftig leistungsfähigere Prozessoren für das Steuerungssystem verfügbar sind, bleibt die Software kompatibel. Und das zu einem Preis, der bei einem Zehntel der auf dem Markt erhältlichen Standardvisualisierungstools liegt. wm
Industrieanzeiger
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