Speziell für den Einsatz in der Fein- und Feinstbearbeitung ist der Vakuumfilter VL konzipiert. Das Produkt sorgt für sauberes Kühlschmiermittel bei Schleifprozessen.
Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Böttger uwe.boettger@konradin.de
Seit der Markteinführung zur Fachmesse Grindtec im letzten Jahr hat der Vakuumfilter VL der Knoll GmbH aus Saulgau zahlreiche Abnehmer gefunden. Nicht nur in Deutschland, auch in China, Indien und Kanada wird das System als Komponente in Feinstbearbeitungsprozessen eingesetzt.
Während herkömmliche Rückspülfilter mit Schleifschlamm überfordert sind, bringt der Vakuumfilter VL hier seine optimale Leistung. Durch das Vakuumverfahren erreicht er eine gute Reinigungsleistung für Emulsionen oder Öle und einen trockenen Filterkuchen, der aus dem Prozess entfernt werden kann (siehe Kasten). Daraus ergeben sich nach eigenen Angaben für den Anwender Prozessvorteile und Kosteneinsparungen.
Knoll ist es gelungen, Anwender speziell auf dem Schleifmaschinensektor zu gewinnen. Der Erfolg sei aber nicht allein auf die Produkteigenschaften zurückzuführen, erklärt Geschäftsführer Matthias Knoll: „Wir haben in den letzten Jahren weltweit ein Servicenetz aufgespannt, das Kundennähe und Ersatzteilservice garantiert.“ So sei beispielsweise die Niederlassung in den USA rund um die Uhr erreichbar.
Knoll hat sich inzwischen zum kompletten Systemlieferanten mit speziellem Know-how in der Förder- und Filtertechnik entwickelt. „Der Trend geht weg von großen Serien und hin zu individuellen Reinigungsanlagen, bei denen alle Komponenten spezifisch angepasst werden müssen – auch die Filter“, ist sich Matthias Knoll sicher. Die breite Produktpalette der Saulgauer komme dieser Entwicklung entgegen.
So ist auch der Vakuumfilter VL modular aufgebaut. Ein oder mehrere Filterelemente in unterschiedlichen Baugrößen ergeben mit Tank, Pumpenbestückung, Kühler und anderen Komponenten das passende Filtersystem. Auch beim Filtermaterial ist Modularität angesagt. Das System kann mit einem Endlosband oder einem Filtervlies ausgestattet werden. Der Wechsel erfordert nur wenige Handgriffe. Bei sehr hohen Reinheitsanforderungen werden die beiden Varianten mit einer Anschwemmeinrichtung für Cellulose-Material angeboten. Den modularen Aufbau des Systems nutzt der Hersteller inzwischen für mehrere Produkte. Für die Kühlschmiermittel-Reinigung an Bearbeitungszentren wurde auf der VL-Plattform der einfachere Typ HL entwickelt. Diese Variante arbeitet mit einem geringeren Unterdruck und ist nur mit Filtervlies lieferbar. 500 Stück wollen die Saulgauer im Jahr davon bauen und absetzen.
Das Funktionsprinzip
Der verschmutzte Kühlschmierstoff strömt am Boden des Systems in den Schmutztank. Die Vakuumpumpe saugt Luft aus der Filterkammer und erzeugt dort einen Unterdruck. Dieser ergibt zusammen mit dem hydrostatischen Druck der Schmutzflüssigkeit eine hohe Druckdifferenz an der Filterfläche. Die Flüssigkeit läuft durch das Filterband, das die Schmutzpartikel zurückhält, in die Filterkammer. Es entsteht ein dicker Filterkuchen, der selbst als Filtermedium dient und kleinste Schmutzpartikel abscheidet. Eine Pumpe saugt schließlich die gereinigte Flüssigkeit in den Reintank ab. Da der dicker werdende Filterkuchen den Volumenstrom durch die Filterfläche bremst, steigt das Niveau der Schmutzflüssigkeit. Bei einer definierten Höhe schaltet der Bandantrieb ein und befördert den Trägergurt zusammen mit dem Filterband ein Stück weiter. Damit gelangt wieder ein sauberer Bandabschnitt auf die Filterfläche. Der Volumenstrom steigt an, und das Niveau der Schmutzflüssigkeit sinkt.
Teilen:
