Das von der Münchner Krauss Maffei Kunststofftechnik GmbH entwickelte Klargießverfahren Clear Coat Moulding (CCM) soll aufwendige Lackiervorgänge, zum Beispiel im Automobil-Innenraum, ersetzen. Bei dieser Anwendung werden Formteile gleichmäßig mit einer kratzfes-ten Oberfläche aus hartem oder flexiblem Polyurethan (PUR) beschichtet. Dazu legt der Anwender die Teile in eine Form, die nach dem Schließen einen Spalt frei lässt. Dieser wird im Hochdruck und bei hohen Temperaturen mit einem 2-Komponenten-Polyurethan ausgegossen. Der Clou: Anders als bei herkömmlichen Verfahren, bei denen bis zu zehnmal mit Polyesterlack überzogen und zeitaufwendig getrocknet und nachbearbeitet werden muss, erreicht das CCM-Verfahren die geforderte Lackdicke und Oberflächengüte in nur einem Arbeitsgang. Nach wenigen Minuten kann das Formteil entnommen werden, Nacharbeit erübrigt sich. Möglich macht dies laut Krauss-Maffei ein neuer Umlenkmischkopf und die Dosiermaschine RIM-Star 8/8. Bei entsprechender Seriengröße sollen sich die Inves-titionen schnell amortisieren. Das transparente oder eingefärbte PUR haftet gut auf Metall und verschiedenen Geweben. Die Verzugsneigung ist gering, Emissionen und Lackschlammabfälle treten nicht auf.
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