Die Geometrie von Tannenbaumfräsern fürs Bearbeiten von Turbinenrotoren muss hochpräzise sein. Das Schleifzentrum S22P-Num von Michael Deckel fertigt diese Werkzeuge mit Standard-Schleifscheiben.
„Mit einer profilierten Scheibe zu arbeiten, wäre für uns natürlich einfacher gewesen“, sagt Bernd Wöhr, Geschäftsführer beim Weilheimer Schleifmaschinen-Spezialisten Michael Deckel GmbH & Co. KG. „Unser Kunde hätte dann aber für jede Variante seiner Tannenbaumfräser spezielle Schleifscheiben gebraucht. Zudem wäre der Aufwand fürs Abrichten erheblich höher gewesen.“ Als Alternative bieten die Bayern eine Möglichkeit an, die komplexen Konturen mit einer Standard-Schleifscheibe herzustellen. „Mit der Software, die für unser Schleifzentrum S22P mit Num-Steuerung zur Verfügung steht, lassen sich komplexe Freiformen relativ einfach programmieren“, ergänzt der Diplom-Ingenieur Wöhr. Sonderausstattungen der Maschine sind dazu nicht erforderlich. Die S22P sei schon von ihrem konstruktiven Aufbau her sehr stabil und präzise und habe nur einen sehr geringen Wärmegang. Alles Eigenschaften, die unerlässlich sind, um die Tannenbaumfräser mit der geforderten Genauigkeit herstellen zu können. Die zulässige Formtoleranz liegt bei 10 µm, die Abweichung von Flanke zu Flanke darf 5 µm nicht übersteigen. Diese Präzision muss über die ganze Werkzeuggeometrie eingehalten werden. Um Umwelteinflüsse auszuschließen, werden die Fräser in Klimaräumen gefertigt. Wöhr betont, dass diese Bearbeitung nur mit einer hochwertigen, sehr präzisen, rundlaufgenauen Schleifscheibe mit exakt definiertem Radius machbar ist. Die Standard-Schleifscheibe muss zuvor mit der Aufnahme abgerichtet und sorgfältig gewuchtet werden. Wenn der Bediener all das berücksichtigt, ist das Sonderwerkzeug fürs Bearbeiten von Turbinenrotoren in rund 1,6 h fertig. hw
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