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„Für Aussteller und Besucher sind die Sonderschauen eine Bereicherung“

Diana Schnabel sieht noch große Potenziale für ein weiteres Wachstum der Euromold
„Für Aussteller und Besucher sind die Sonderschauen eine Bereicherung“

„Für Aussteller und Besucher sind die Sonderschauen eine Bereicherung“
Diana Schnabel, Geschäftsführende Gesellschafterin der Demat GmbH in Frankfurt/M.: „Die Ausstellerzahlen aus dem In- und Ausland werden weiter wachsen.“
Seit ihrem Start 1994 wächst die Euromold, Weltmesse für Werkzeug- und Formenbau, Design und Produktentwicklung, unaufhaltsam. Die Geschäftsführende Gesellschafterin des Veranstalters Demat GmbH, Diana Schnabel, nimmt Stellung zu Ursachen und Konsequenzen dieses Wachstums.

Das Interview führte Chefredakteur Dr. Rolf Langbein

? Frau Schnabel, die Euromold wird auch in diesem Jahr wieder deutlich zulegen. Erklärt sich dieses anhaltende Wachstum aus einem erweiterten Themenkreis oder erhalten Sie mehr Zuspruch aus dem Ausland?
! Das anhaltende Wachstum erklärt sich nicht aus einem erweiterten Themenkreis. Die Euromold hat trotz ihres kontinuierlichen Wachstums in den letzten Jahren immer noch große Potenziale im Werkzeug- und Formenbau, aber auch in den Bereichen CAD/CAM, Engineering, Werkzeugmaschinen, Messtechnik, eigentlich in allen Zulieferbereichen des Werkzeug- und Formenbaus zu verzeichnen. Dies ist im Inland, aber auch im Ausland der Fall. So ist sie auch in diesem Jahr wieder deutlich gewachsen.
? Befürchten Sie nicht, dass bei dem schnellen Wachstum der Messe durch ständiges Hinzufügen neuer Themen eine Verwässerung des Angebotes eintreten könnte?
! Nein, denn wir fügen ja eigentlich keine neuen Themen hinzu. Wir präsentieren jedes Jahr aufs Neue zur Euromold Sonderthemen und Sonderschauen, die zukunftsweisend sind für die Entwicklung der Branche. Das ist in diesem Jahr zum Beispiel die Mikrotechnik, die auch zunehmend eine Rolle im Rapid Prototyping spielt. Auch das Thema virtuelle Produktentwicklung ist zukunftsweisend für die Euromold. Im Rahmen eines Gemeinschaftsstandes in der neuen Halle 9.2 wird dieses Thema dargestellt. Aber auch das Thema Komplettdienstleistung, die Zukunft im Werkzeug- und Formenbau, wird im Rahmen einer Sonderschau präsentiert. Sie sehen, diese Themen sind keine Verwässerung des Angebotes, sondern eine Bereicherung für Aussteller und Besucher. Die Aussteller haben einen zusätzlichen Werbeeffekt und können sich nochmals gezielt darstellen. Der Besucher kann sich auf einen Blick fokussiert über den neuesten Stand und über verschiedene Einsatzmöglichkeiten auf diesen Gebieten informieren. Die Messe bleibt klar bei ihrem Konzept „Vom Design über den Prototyp bis zur Serienreife“.
? Sie öffnen in diesem Jahr schon die vierte Halle für die Euromold. Müssen Sie jetzt nicht das Angebot deutlicher strukturieren als in den letzten Jahren?
! Eine Strukturierung ist für das Konzept der Euromold eher nachteilig. Die Meinungen gehen hier auseinander. Der größte Teil der Aussteller möchte den sogenannten Basarcharakter beibehalten, denn die Euromold ist eine Prozesskettenmesse, auf der auch Aussteller untereinander Kontakte knüpfen und Geschäfte machen. Außerdem grenzen die vier Hallen aneinander, und es müssen nur kurze Wege zurückgelegt werden. Die Übersichtlichkeit ist deshalb weitestgehend gewährleistet. Im Internet haben wir einen Online-Katalog geschaffen, mit dem der Besucher sich vor Reiseantritt einen persönlichen Messeplaner ausdrucken kann und die Hallen somit nach Aussteller- und Produktbereichen selektiert. Dies ist eine wesentliche Orientierungshilfe. In diesem Jahr hat die Euromold auch nur einen Eingang in der Galleria, so dass der gesamte Besucherstrom durch einen Zugang geleitet wird.
? In den zurückliegenden Veranstaltungen betonte die Messe noch stark die vorderen Bereiche der Prozesskette. Zunehmend haben Sie jedoch die hinteren Bereiche der Endbearbeitung mit einbezogen. Und in diesem Jahr scheint es so, dass Sie großen Zuspruch von den Werkzeugmaschinenherstellern erhalten. Gewinnt dieser Bereich mehr an Bedeutung auf der Euromold?
! Ja, denn die Hersteller von Werkzeugmaschinen, die für den Formenbauer von Bedeutung sind, finden auf der Euromold genau ihre richtige Zielgruppe. Das hat dazu geführt, dass die Euromold neben den traditionellen Messen für die Werkzeugmaschinen eine sehr wichtige Messe für diesen Anbieterkreis geworden ist. Das gilt auch für Anbieter aus dem gesamten europäischen und asiatischen Bereich. In diesem Jahr zeigt sich insbesondere, dass die Werkzeugmaschinenhersteller die Euromold neben ihren traditionellen Werkzeug- und Maschinenmessen als eine der wichtigsten Messen für ihren Bereich ansehen.
? Als Veranstalter finden Sie Unterstützung von Verbänden wie dem Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer VDWF oder vom Innungsverband des Deutschen Modellbauer-Handwerks. Warum fehlt die Fachgemeinschaft Präzisionswerkzeuge im VDMA, die doch den größeren Teil der Werkzeug- und Formenbauer stellt, und was macht die NC-Gesellschaft?
! Mit der Fachgemeinschaft sind wir schon lange im Gespräch. Zahlreiche Mitglieder stellen bereits seit vielen Jahren bei uns aus. Wir würden uns sicher darüber freuen, zumal andere Fachgemeinschaften aus dem Ausland, aus der ISTMA, zum Beispiel aus Frankreich oder aus England, ausstellen. Die Fachgemeinschaft des VDMA ist in dem Sinne noch nicht präsent. Aber was nicht ist, kann ja noch werden…. Die NC-Gesellschaft, die thematisch sehr gut zur Euromold passt, wird in diesem Jahr mit einem großen Info-Stand vertreten sein.
? Was verbirgt sich hinter der von Ihnen ausgewiesenen Euromold-Initiative kleine und mittlere Werkzeug- und Formenbauer?
! In unserer Ausstellerakquise haben wir immer wieder die Feststellung gemacht, dass es kleineren Werkzeug- und Formenbauern schwerfällt, ihren Betrieb auch nur ein paar Tage zu verlassen. Sie haben einen personellen Engpass, würden aber gerne die Euromold nutzen. Deshalb hat die Demat als Veranstalter ein Konzept entwickelt, das diesen Betrieben die Möglichkeit bietet, präsent zu sein. Sie können auf einem Gemeinschaftsstand fertig aufgebaute Stände mit rund sechs Quadratmeter Fläche anmieten. Dieses Angebot werden in diesem Jahr schon bis zu 21 Firmen nutzen.
? Mit der Mikrotechnik nehmen Sie erstmals ein Thema auf, das in der Zukunft eine wichtige Rolle für diese Messe spielen kann. Sehen Sie hier einen weiteren Wachstumsbereich für die Euromold?
! Das wird sich zeigen. Wir wollen jetzt in Zusammenarbeit mit der Interessensgemeinschaft zur Verbreitung von Anwendungen der Mikrostrukturtechniken NRW e.V., IVAM, diese Thematik erstmals auf einem Gemeinschaftsstand vorstellen. Wenn die Entwicklung so weitergeht und die miniaturisierten Produkte Anwendung finden, könnte dieses Themenfeld in Zukunft auf der Euromold stärker vertreten sein. Da wollen wir aber den Zuspruch in diesem Jahr abwarten.
? Sie haben vor drei Jahren den Euromold-Award geschaffen. Hat sich dieser Wettbewerb unter den Ausstellern etabliert und welchen Stellenwert hat dieser Award am Markt?
! Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der Award unserer Meinung nach etabliert. Man erwartet heute von uns, dass wir den Wettbewerb veranstalten und dass er fortgesetzt wird. Man kann sagen, der Euromold-Award hat sich bereits etabliert. Die Aussteller, die prämiert werden, nutzen die Auszeichnung auch für eigene Werbezwecke. Wie schon im letzten Jahr werden wir für besondere Produkte und Dienstleistungen drei Preise ausloben. Professor Warnecke, der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, wird in diesem Jahr die Preise anlässlich der Messe am Donnerstag, den 30. November, überreichen und die Laudatio halten.
? Sie erwähnten zu Beginn des Gespräches Ihren neuen Internetauftritt. Welchen Nutzen haben Aussteller und Besucher von diesem Angebot?
! Wie schon eingangs erwähnt, können Besucher anhand des Kataloges ihren Messebesuch planen. Sie haben die Möglichkeit, nach Themengebieten oder Produkteinträgen zu sortieren und nach Hallen geordnet einen kompletten, persönlichen Messeplan auszudrucken. Den Ausstellern bieten wir ein digitales Pressezentrum, in dem sie Pressemitteilungen ablegen können. Und über einen E-Mail-Verteiler werden Journalisten über neue, eingehende Pressemitteilungen informiert. Wir werden aber auch das ganze Jahr über einen News-Service für die gesamte Branche vorhalten.
? Bis jetzt findet die Euromold an vier Tagen statt. Werden bei der Ausweitung und der Vielfalt der Themen auf Dauer diese vier Tage ausreichen?
! Selbst wenn die Ausstellerzahlen die 2000 erreichen sollten, würden wir die vier Tage auch weiterhin befürworten. Für uns gilt immer noch das Motto: In der Kürze liegt die Würze. Bis jetzt läuft die Messe von Mittwoch bis Samstag. Für eine Verlängerung käme nur der Dienstag in Frage, nicht der Sonntag. Vielleicht wird man eines Tages darüber nachdenken müssen. Im Moment sicherlich nicht. Allerdings haben wir schon über längere Öffnungszeiten nachgedacht, die sich im Ausland immer mehr durchsetzen. Ob das auch für technische Fachmessen möglich wird, bleibt abzuwarten. Im Augenblick planen wir aber mit vier Tagen und den gleichen Öffnungszeiten.
? Nächstes Jahr findet wieder die Emo statt. Für die Hersteller von Werkzeugmaschinen gelten dann die Auflagen, nicht auf anderen Messen präsent zu sein. Wird das Auswirkungen auf die Euromold 2001 haben?
! Wir gehen davon aus, dass wir trotz der Emo die Ausstellerzahl halten werden. Es ist eher damit zu rechnen, dass die Ausstellerzahlen in allen Bereichen aus dem In- und Ausland weiter wachsen werden. Die Ausdehnungsmöglichkeiten an Ausstellungsfläche sind in den vorhandenen Hallen mit einer neuen fünften Halle auf alle Fälle gegeben.
Sonderaktivitäten
– Sonderschau „Design + Engineering Forum“
– Gemeinschaftsstand Open DMU – durchgängig digitale Produktentwicklung
– Sonderschau „Komplettdienstleistung im Werkzeugbau“
– Sonderschau „Hartbearbeitung im Werkzeugbau – Teil 2“
– Sonderthema „Mikrosystemtechnik“
– Aussteller-Vortragsforum
– Konferenz RP = Rapid Production
– Job- und Karrierebörse
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