In wenigen Sekunden werden die Gläser mit einer Hochgeschwindigkeitsfräsmaschine bei einer Drehzahl des Werkzeugs von 25 000 Umdrehungen pro Minute vorbearbeitet. Dann bekommen sie von einem hochdynamisch bewegten Naturdiamanten in rund 20 Sekunden ihre individuell angepasste Oberfläche. Das Glas ist danach so glatt, dass man es kaum mehr polieren muss – die Rauigkeit liegt bei 40 Nanometern, also einem 40 Millionstel Millimeter. „Als wir 1994 angefangen haben, gab es noch keine Motoren und Steuerungen, die schnell genug reagierten“, verrät Firmeninhaber Gunter Schneider. Allein die Tatsache, dass ein normaler Regler einige Millisekunden benötigt, um eine neue Position anzufahren, macht ihn ungeeignet. „So etwas sieht man sofort auf der Linse – und das macht sie unbrauchbar“, meint der Präzisionsoptiker. Die benötigten Motoren und Regelungen hat Schneider mit seinem Team aus Ingenieuren und Technikern daher selbst angefertigt und jede Maschinenführung individuell angepasst. Seine Anlagen arbeiten zudem „vorausschauend“ – ähnlich wie ein Rallye-Fahrer, dem ein Copilot die nächsten Manöver zuruft.
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