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Geiz ist teuer!

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Geiz ist teuer!

„Nur Reiche können wirklich sparen“, sagte mir kürzlich ein Gesprächspartner. Gemeint war: Wer die Mittel hat, hochwertige und solide Produkte zu kaufen, der bekommt unterm Strich die preiswertere Lösung. Das gilt oft im Consumer-Bereich, in weit stärkerem Maße jedoch für Investitionsgüter.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, was mir Wiro-Chef Reiner Rohlje im Rahmen der Recherche zu unserem Titelthema („Teure Tools kappen Kosten“, ab Seite 32) erzählte: Technologisch anspruchsvolle und demzufolge teurere Werkzeuge und Formen seien in Afrika oder Asien erheblich einfacher zu verkaufen als in Europa und insbesondere in Deutschland. Der Grund: In Übersee sei selbst bei Großunternehmen stets der oberste Chef an der Beschaffung der Werkzeuge direkt beteiligt. Hierzulande ist das die Aufgabe von Einkäufern. Während der Boss den kompletten Produktionsprozess und damit die insgesamt wirtschaftlichste Lösung im Blick hat, zählt für den klassischen Einkäufer nur der Einstandspreis des Tools. Das Einsparpotenzial in der Produktion, das durch dieses Festhalten am reinen Kostenstellendenken vergeudet wird, ist immens.
Eine jener Branchen, die am meisten unter der derzeitigen Krise leiden, quetscht ihre Lieferanten – unter anderem jene aus dem Werkzeug- und Formenbau – seit Jahren aus wie die sprichwörtliche Zitrone. Dabei hätte gerade die Automobilindustrie durch ihre Größe und finanzielle Macht die Möglichkeit, die Beschaffung von Werkzeugen vom übrigen Einkauf zu trennen und sie Spezialisten in die Hand zu geben, die den ganzen Lebenszyklus eines Tools im Griff haben – von der Fertigung über den Einsatz und die Instandhaltung bis hin zum Recycling. Dadurch ließe sich nicht nur die Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Automobilisten steigern. All die Formenbauer, die sich heute im Preiskampf mit Billiganbietern aufreiben, könnten sich wieder darauf konzentrieren, ihr Prozess-Know-how in die bestmögliche Werkzeuglösung umzusetzen. Davon würden dann wieder die Kunden der Special Tooler profitieren.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
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5.2024
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