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„Geld schießt keine Tore“

ERP: AP-Chef Reinhard Dilger positioniert das ERP-Haus als Lösungsanbieter
„Geld schießt keine Tore“

„Geld schießt keine Tore“
„Ich glaube, dass wir so aufgestellt sind, dass wir stärker wachsen können als der Markt.“
Seit der Übernahme durch die Frankfurt CapitalPartner AG wird das Karlsruher ERP-Haus AP AG von innen heraus erneuert. Reinhard Dilger, Investor und Vorstandschef in Personalunion, erläutert seine Strategie.

Ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Investor selbst die Geschäfte führt?

Richtig. Normalerweise schauen wir uns nach Beteiligungen um und wählen dann aus unserem Netzwerk Beteiligungsmanager, die sich darum kümmern. Jetzt sind wir selbst in diese Rolle geschlüpft, da die Konstellation einfach zu gut gepasst hat, sowohl von der Software- als auch von der Consultingseite her.
Haben Sie sich als Investor die AP selbst ausgesucht?
Nein, einer der Altgesellschafter hat uns angesprochen. Dass man im ERP-Umfeld auf unser Private-Equity-Haus, die Frankfurter FCP AG, zukommt, liegt auch an unserem Ansatz, der in der Szene eine Bekanntheit erreicht hat. Wir sagen ‚Geld schießt keine Tore’ – auch Know-how ist entscheidend. Wir bringen beides mit. Mein Kollege Michael Vogt und ich sind bei AP auch deshalb in die Verantwortung gegangen, weil wir der Meinung sind, dass unsere spezifischen Fähigkeiten gerade jetzt für die AP AG wichtig sind.
Welche sind das?
Ich selbst habe eine zehnjährige Beratungserfahrung, zudem einen starken Software-Engineering-Hintergrund. Bei AP verantworte ich folglich die Bereiche Consulting und Entwicklung. Michael Vogt hat seinen Hintergrund im Finanzsektor und Vertrieb. Für diese Bereiche ist er jetzt bei AP zuständig.
Welche Dinge beschäftigen Sie gerade?
Wir haben das Projekt Re-Invent aufgesetzt, mit dem wir die Firma von innen heraus erneuern, um AP als Lösungsanbieter zu positionieren. Wir sind kein Standardsoftwareanbieter, weil es in diesem Markt keine Standardsoftware gibt. Die Kundensituation wird immer spezifischer.
So neu ist die Feststellung aber nicht.
Aber wir sind gut aufgestellt. Zum einen mit einer sehr flexiblen Plattform auf Basis von .Net. Zum anderen verfügen wir über einen starken Consultingbereich mit etwa 45 Beratern. Durch meinen Hintergrund kann ich noch einige Stärken hinzufügen, etwa komplexe Projekte bei Kunden zeit- und budgetgerecht abzuwickeln, und sie davon zu überzeugen, dass der Erfolg bei einem Projekt nicht nur von der Software abhängt, sondern auch von gutem Projekt-, Risiko- und Qualitätsmanagement. Das ist im Mittelstand noch nicht so ausgeprägt. Früher wurde genau das oft wegverhandelt. Aber das drückt die Profitabilität beim Kunden.
Also peilen Sie eher größere Projekte an?
Wir adressieren den gehobenen Mittelstand mit mehr als 100, wenn nicht gar mehr als 200 Usern. Bei Unternehmen, die stark wachsen, sich auch laufend verändern, fühlen wir uns zu Hause. Zudem orientieren wir uns an Branchen. Mit insgesamt über 1000 Kunden ist AP vor allem im Maschinen- und Anlagenbau etabliert. Jetzt gehen wir verstärkt den Fahrzeugbau und den Automotivebereich an. Hier investieren wir erheblich. Dazu bedienen wir noch gewisse Segmente im Handel und bei Dienstleistungen.
Welches Wachstumsziel haben Sie sich gesetzt?
Der Umsatz soll im nächsten Jahr um 15 Prozent zulegen, die Profitabilität auf zehn bis 15 Prozent steigen. Erreicht werden soll dies mit Hilfe einer neuen Vertriebsorganisation, die den Partnervertrieb stärkt. Der war bislang in Ansätzen vorhanden, aber wir wollen das jetzt deutlich forcieren. Unser Partnerkonzept sieht vor, im nächsten Jahr etwa zehn neue Partner zu gewinnen. Bis in zwei Jahren sollen es 30 sein. Im Gegenzug haben wir den eigenen Vertrieb stärker auf die höherwertigen Kunden fokussiert.
Wie risikoreich ist das Unternehmen AP für Sie als Investor?
Wir halten es nicht für ein Risiko, sonst wären wir nicht eingestiegen. Auch die finanziellen Risiken halten wir für überschaubar und sehen eher die Chancen. Laut PAC wird der ERP-Markt im nächsten Jahr circa zehn Prozent wachsen. Ich glaube, dass wir so aufgestellt sind, dass wir stärker wachsen können als der Markt.
Industrieanzeiger
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