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Gemessen, gemanagt, gespart

Spezifische Energieverbräuche mit Energie-Monitoring-System erkennen
Gemessen, gemanagt, gespart

Energieeffizienz | Ein durchgängiges Energiemanagement hilft, Energieverbräuche zu reduzieren. Miba Sinter Austria hat mit einer werksübergreifenden Softwarelösung große Einsparpotenziale entdeckt.

Rund 17 000 t Pulver verarbeitet der österreichische Sinterhersteller Miba Sinter Austria jährlich für seine Produkte. Dafür setzt das Unternehmen vor allem eine hohe Menge an Energie ein sowie eine Reihe von Prozessstoffen – umgerechnet auf die Pulvermenge sind das 50 Mio. kWh Strom, 1,4 Mio. m³ Erdgas, 12 Mio. m³ Stickstoff, 500 000 m³ Wasserstoff und etwa 3000 m³ Kühlwasser für den täglichen Kreislauf.

Energiemanagement spielte bei diesen Mengen daher von Beginn an eine wichtige Rolle in dem Unternehmen in Vorchdorf, in der Nähe von Wels, Österreich. „Wir haben früh begonnen, Messstellen in der Haustechnik und in den Produktionsanlagen zu integrieren, um den notwendigen Überblick über den Ressourcenverbrauch zu erhalten“, erinnert sich Kurt Werl, Leiter Instandhaltung und Facility Management bei Miba Sinter Autria. Das Stammwerk des Sinterproduzenten ist Vorreiter bei der Etablierung eines einheitlichen Energiemanagement-Systems. Dort haben sich die Verantwortlichen für eine Energiemanagement-Lösung mit Simatic B.Data von Siemens entschieden. „Um den Einsatz der Energie zu optimieren, haben wir uns für ein leistungsfähiges und skalierbares Energiemanagement-System entschieden, mit dem wir auch einen sukzessiven Roll-Out auf unsere weltweiten Werke innerhalb der Miba-Gruppe durchführen können“, betont Stefan Buchmayr, Systembeauftragter bei Miba.
Energiemanagement-System ist mit bestehendem Scada-System verknüpfbar
Ein wichtiges Entscheidungsargument für Instandhaltungsleiter Werl war auch, dass das Energiemanagement-System sowie das bestehende Scada-System Win CC Bestandteile des Totally Integrated Automation- (TIA) Portals von Siemens darstellen. So können die Einzellösungen mit einheitlichen Schnittstellen auf einer einheitlichen Engineering-Plattform zusammengeführt werden. Diese gesamtheitliche Betrachtung der Automatisierung inklusive Energiemanagement ist aus Sicht des Miba-Systembeauftragten ein großer Kundennutzen – vor allem in Bezug auf das Implementieren, Erweitern, den weltweiten Einsatz sowie Service und Verfügbarkeit.
Für die dezentrale Datenerfassung sowie die Bedienung des Programms gibt es in den angeschlossenen drei Miba-Werken in Vorchdorf, Roitham und Laakirchen jeweils eigene Erfassungs-PCs und -Clients vor Ort. „In Vorchdorf sind beispielsweise circa 230 Messstellen über die Jahre entstanden, die heute automatisch im Energiemanagement-Programm erfasst und ausgewertet werden“, berichtet Gerald Auinger, Teamleiter Elektrotechnik bei Miba.
„Aus der Kenntnis der einzelnen Verbrauchswerte können wir nun systematisch Energiefresser beziehungsweise Einsparpotenziale ermitteln und diese projektbezogen optimieren“, erläutert Systembeauftragter Buchmayr. Auch die Zuteilung von Investitionsmitteln sei so einfacher. Ergänzend dazu kann mit dem neuen System eine objektorientierte und frei gestaltbare Verrechnung und Berichtgestaltung durchgeführt werden. Ziel ist auch, im Werk Vorchdorf die eingesetzten Ressourcen verursachergerecht zuzuordnen und so aussagekräftige Energiekennzahlen zu ermitteln. Dazu gehören zum Beispiel die spezifischen Verbräuche: Schon heute weiß man, dass etwa 4,8 kWh Energieeinsatz pro Kilogramm produziertes Teil notwendig sind. Die Energiemanagement-Software bietet zudem Funktionen dafür, noch detailliertere Berechnungen und Analysen anzustellen.
Im Laufe der Zeit lässt sich das Energieberichtswesen mithilfe des Energiemanagement-Systems weiter verfeinern, so dass begleitend zum Roll-Out die entsprechenden Kennziffern abgeleitet werden können, mit denen die Verbesserung des Energiehaushalts gemäß der internationalen Norm ISO 50001 nachhaltig dargestellt werden. Seit 2014 ist das Werk Vorchdorf nach dieser Norm zertifiziert, die Unternehmen und Organisationen beim Aufbau eines systematischen Energiemanagement-Prozesses unterstützen soll.
„Wir wollen hier in Vorchdorf zwischen 400 und 500 Messstellen aufbauen und detaillierte Analysen machen“, fasst Buchmayr zusammen. Er steht dem strukturierten Energiemanagement erwartungsvoll gegenüber. Erste Erfolge gab es bereits nach kurzer Zeit: So wurden große Einsparpotenziale bei der Druckluftstation entdeckt sowie bei der Kühlwasseraufbereitung. Auch bei der thermischen Nachverbrennung hat sich durch eine bessere Isolierung bei den 21 Öfen eine spürbare Reduzierung des Erdgasverbrauchs erzielen und belegen lassen, teilt der österreichische Sinterhersteller mit. (nu)

Der Anwender
Das Unternehmen Miba Sinter Austria entwickelt am Standort Vorchdorf in Österreich pulvermetallurgische Anwendungen, die hauptsächlich in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Der Maschinenelementehersteller fertigt mit etwa 750 Mitarbeitern Sinterprodukte – mit einem immensen jährlichen Energieaufkommen. Der Hersteller ist Teil der Miba-Gruppe – einem internationalen Zulieferer für die Motoren- und Fahrzeugindustrie.

Der Anbieter
Siemens ist sowohl in den Branchen Energie und Industrie als auch Infrastruktur und Städte tätig. 1847 gegründet, zählt der Mischkonzern heute zu den global führenden Unternehmen der Elektrotechnik und Elektronik. Die Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Berlin und München beschäftigte 2015 weltweit rund 348 000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatzerlös von rund 75,6 Mrd. Euro. Das macht einen Gewinn nach Steuern von 7,4 Mrd. Euro.
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