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Gießereien und Umformer stehen in den Startlöchern

Industrie 4.0 am Anfang der Wertschöpfungskette
Gießereien und Umformer stehen in den Startlöchern

Gießereien und Umformer stehen in den Startlöchern
Aus dem Gebiet der gegossenen Technologien stammen sowohl kleinskalige Großserienprodukte als auch große, sehr komplexe Einzelanfertigungen mit hoher Funktionsintegration. Bild: Deutsche Messe
Digitalisierung | Vertreter der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) nutzten auf der Hannover Messe die Gelegenheit, Unternehmen der Massivumform- und Gießereiindustrie zum Thema Industrie 4.0 zu befragen.

Wilhelm Schmidt, M. Sc. Institut für Produktionstechnik und Umformmaschinen, Technische Universität Darmstadt

Im Bereich der Massivumformung werden schwerpunktmäßig hochbelastbare Komponenten, beispielsweise für die Automotivebranche, in großen Stückzahlen hergestellt. Aus dem Gebiet der gegossenen Technologien stammen sowohl kleinskalige Großserienprodukte als auch große, sehr komplexe Einzelanfertigungen mit hoher Funktionsintegration. Beide Fertigungstechniken sind in der Wertschöpfungskette relativ weit vorn angesiedelt und verarbeiten ein breites Spektrum an metallischen Legierungen. Bereitwillig wurden von den vertretenen Firmen Einblicke in die Branche gewährt, welche die Umsetzung und Meinung zum Thema Industrie 4.0 darstellen. Angesiedelt in den Hallen 4 und 5 stellten sich die jeweiligen Branchen geclustert dar und präsentierten Neuerungen aus der Produktionstechnik.
Das Thema „Industrie 4.0“ war hierbei erst auf den zweiten Blick, beziehungsweise erst auf Nachfrage, präsent. Ein übergreifendes Branchenbild abzugeben, fällt nach Rückmeldung der befragten Firmen schwer, doch lässt sich eine einheitliche Tendenz feststellen: Es besteht grundsätzliches Interesse am Thema Industrie 4.0. So weit wie die Definitionen zu diesem Thema auseinander gehen, so weit gefächert ist auch das Interesse daran in den oben genannten Branchen der Gießerei- und Massivumformtechnik. Die befragten Unternehmen ordneten die Relevanz des Themenkomplexes für sich von hoher Priorität dieser „wesentlichen Fertigungstechnik“ bis zu einer vermehrt passiven Betrachtung der Entwicklung „mit dem Fuß in der Türe“ ein. Eine Einordnung des Themas Industrie 4.0 als vorrübergehenden „Hype“ oder echte „Revolution“, war von den Befragten nicht klar zu erfahren.
Probleme bei der Umsetzung von Industrie 4.0 in der heutigen Fertigungslandschaft werden von den Befragten in den Bereichen Netzwerk- und Schnittstellentechnik, Messgrößengenerierung und Datensicherheit gesehen. Dass der Nutzen des Themas vielen verborgen bleibt, liegt den Befragten nach zufolge daran, dass die Nachfrage aus nachgelagerten Fertigungsstufen ausbleibe. Auch seien Daten von großen Fertigungsmengen derzeit kaum technisch inline zu erfassen, um so die hohen Potentiale der Digitalisierung nutzen zu können. Auch Ängste hinsichtlich Datensicherheit und einem zu tiefen Einblick in die Produktionsabläufe wurden als kritisch angesehen.
Trotz all dieser Schwierigkeiten steht die vierte industrielle Revolution auch für große Potentiale, so kontrovers dieses Thema auch gesehen wird. Intelligent gesteuerte Fertigungsprozesse und eine hohe Reaktionsfähigkeit treiben schon heute Unternehmen an, ihre Produktionsstätten möglichst weitgehend zu digitalisieren. Diese Basis kann, sofern der Kundenwunsch in Zukunft geäußert wird, als Stimulator für Industrie 4.0 dienen. Eine flächendeckende Digitalisierung der gesamten Produktion wird derzeit jedoch meist skeptisch gesehen. Um den Einstieg in Industrie 4.0 zu erleichtern, werden vielfach eine klare, greifbare Definition und Abgrenzung des Themas sowie ein sicherer, einheitlicher Datenstandard eingefordert.
Besonderer Dank gilt den an der Umfrage beteiligten Unternehmen aus den Industriebereichen Massivumformung und gegossene Technologien, sowie deren Industrieverbände (IMU, BDG) und der WGP für die Organisation der Befragung.
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