Wer sich die Trendthemen in diesem Jahr vor Augen hält, merkt, dass ein paar wenige die Industriemessen dominieren. Industrie 4.0, Big Data, Cloud-Computing und Mobility sind so auch die Topthemen auf der diesjährigen IT & Business in Stuttgart.
Die Digitalisierung dringt langsam, aber sicher in die Industrie vor. Mitarbeiter können in Zukunft von überall auf der Welt von jedem Endgerät auf die Fertigungsanlange zugreifen. Daten werden in die Cloud ausgelagert, um verschiedene Produktions- und Entwicklungsstandorte besser miteinander zu vernetzen. Die meisten Mitarbeiter sind inzwischen mit Smartphones und Tablets ausgestattet (nicht immer vom Arbeitgeber selbst, Stichwort „Bring your own device“) und können von diesen auf die Unternehmensdaten in der Cloud zugreifen.
Diese Entwicklungen wären für die IT-Abteilungen bereits Herausforderungen genug. Doch die jüngsten Enthüllungen im NSA-Skandal, Problematiken mit unterschiedlichen Produkt- und Produktions-Zyklen von IT und Anlagenbau sowie die weiterhin allgegenwärtigen Gefahren durch Trojaner und Würmer wie Stuxnet können einen ins Grübeln bringen, ob sich die Digitalisierung der Industrie und deren Annäherung an die IT-Welt überhaupt lohnt beziehungsweise sinnvoll ist. Die Bedenken sind verständlich. Aber aufzuhalten ist die Entwicklung nicht, und das ist gut so. Denn die Vorteile, die man erwarten kann, sind groß, wie wir auch in zahlreichen Beiträgen dieser Ausgabe zeigen. Zudem droht Unternehmen, die sich Cloud- und Mobility-Anwendungen oder auch dem Kundenkontakt über soziale Medien verweigern, langfristig von der Konkurrenz abgehängt zu werden.
Für die Industrie bedeuten diese Entwicklungen Chancen, die sie ergreifen muss. Aber auch Herausforderungen, denen es sich zu stellen gilt. Eine notwendige Gratwanderung – mit unbekanntem Ausgang.
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