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Grenzen des Machbaren werden stetig verschoben

Messe Euromold: Komplexität ist eine Chance für den Standort
Grenzen des Machbaren werden stetig verschoben

Das Netzwerk aus Design, C-Techniken, Rapid Prototyping und nicht zuletzt dem Werkzeug- und Formenbau wird insbesondere auf der Euromold sichtbar. Die generativen Verfahren des Rapid Prototyping eröffnen dabei auch den Designern immer neue Möglichkeiten.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

Wie eng äußeres Erscheinen und innere Werte zusammenhängen, konnten die Besucher der Messe Euromold erkunden, veranstaltet von der Demat GmbH in Frankfurt/M. So präsentierte das Design+Engineering-Forum unter anderem die Entstehungsgeschichte eines Wohnmobils der Sprendlinger Karmann-Mobil Vertriebs GmbH, bei dem den Designern eine federführende Rolle zugewiesen wurde – vom Erstellen der ersten Marktstudien bis hin zur Präsentation des fertigen Fahrzeugs. Sichtbar wurde so das komplexe Netzwerk, in dem alle Beteiligten ein Team bilden. Dabei waren die Ansprüche des Designs immer wieder mit denen von Konstrukteuren sowie Werkzeug- und Formenbauern in Einklang zu bringen. Denn nur so ließ sich bei den Wohnmobilbauern etwa ein gleichmäßiges Spaltmaß gewährleisten, was nicht nur den Zulieferer des Grundfahrzeugs zufrieden stellte, sondern auch den eigenen Qualitätsanspruch verdeutlicht.
Genau diese Teamarbeit steckt letztlich auch hinter dem Gedanken des Product Lifecycle Managements (PLM). Von Beginn an soll hier die Produktentwicklung möglichst effizient mit all denen zusammenarbeiten, die mit dem Produkt in Berührung kommen –
einschließlich der Mitarbeiter aus dem Service. Auf der Euromold waren insbesondere auch PLM-Anbieter anzutreffen, die für die Bedürfnisse des Mittelstands – kurze Implementierungszeiten, geringer Schulungsaufwand und dabei möglichst geringe Investitionen – offen sind (siehe Kasten Nachgefragt Seite 28).
Welch wichtige Rolle heute der Werkzeug- und Formenbau spielt, zeigte sich auch am Beispiel eines einfachen Alltagsgegenstandes wie einem Eiskratzer. Die Lahrer Polar-Form Werkzeugbau GmbH demonstrierte damit das Potenzial der generativen Verfahren bei der Herstellung von Formen mit endkonturnaher Kühlung – einem Thema, das derzeit bei allen Verfahrensanbietern verstärkt Beachtung findet. Der im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren produzierte Eiskratzer ließ sich sehr effizient herstellen, weil sich durch diese Kühlung die Abkühlzeit von 60 auf 40 s und damit die gesamte Zykluszeit um 25 % reduzierte.
Eine besondere Herausforderung dabei waren die rippenförmigen Aussparungen im Griff des aus einem harten Kunststoff geformten Grundkörpers, die mit einer weicheren Kunststoffkomponente gefüllt wurden. Die Rippen sind rund 30 mm hoch und nur knapp 3 mm dick. Dennoch ließen sich mit dem Direkten Laserformen der Ditzinger Trumpf Laser- und Systemtechnik GmbH bei gutem Preis-LeistungsVerhältnis in der zugehörigen Form noch Kühlkanäle in den Rippen unterbringen. Das Werkzeug wurde aus Werkzeugstahl 1.2343 hergestellt, Risse konnten nach Angaben von Trumpf durch die beheizbare Bauplattform der Trumaform-Maschinen vermieden werden. Die insbesondere aus der kürzeren Zykluszeit resultierende höhere Produktivität, verbunden mit der Komplexität des Zweikomponenten-Spritzgießens, bietet selbst dem Produktionsstandort Deutschland Chancen. Ganz generell gilt dies auch für alle generativen Verfahren selbst.

„PLM ist kurzfristig machbar“

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Nachgefragt

Frank Schiewer vom CAD/CAM- und PDM/PLM-Anbieter Think3 GmbH aus Oberhaching will erreichen, dass insbesondere der Mittelstand von PLM profitiert.
Herr Schiewer, wie passen Product Lifecycle Management und Mittelstand zusammen?
PLM ist nicht nur ein Thema für große Unternehmen. Denn gerade der Mittelstand ist einem intensiven globalen Wettbewerb ausgesetzt. Eine schlanke Produktentwicklung verbunden mit der Fähigkeit, schnell Änderungen durchzuführen – ohne dabei den Überblick zu verlieren – ist ein zentraler Wettbewerbsvorteil.
Sie versprechen dem Anwender eine Einführung innerhalb weniger Wochen. Muss der Kunde dazu vorgegebene Prozesse akzeptieren?
Wir schreiben unseren Kunden nicht vor, wie sie ihre Prozesse gestalten sollen. Der erste Schritt ist immer ein intensives Gespräch, um die Anforderungen des Kunden kennenzulernen. Basierend darauf machen wir einen umsetzbaren Vorschlag. Natürlich können wir aufgrund unserer Erfahrung auch Hinweise zu Prozessverbesserungen geben, aber entscheidend ist der Wunsch des Kunden.
Was zeichnet das PLM-Angebot von Think3 aus?
Drei Punkte sind hier vorrangig zu nennen:
  • Die mittelstandsgerechte Finanzierung der Lösungen – wie etwa unser Subskriptionsmodell,
  • eine Softwarearchitektur, die extra im Hinblick auf schnelle Erlernbarkeit und einfache Bedienung entwickelt wurde, sowie
  • das Einführungskonzept für eine äußerst schnelle Implementierung.
Ist das von Think3 angebotene Subskriptionsmodell ein ausschlaggebendes Argument für den Einsatz einer PLM- Lösung?
Es hilft, aber es ist nicht ausschlaggebend. Unternehmen, die die strategische Bedeutung des PLM erkannt haben, wollen in den meisten Fällen die Software sogar bewusst kaufen. Denn die Wettbewerbsvorteile durch das PLM sind ihnen zu wichtig, um sie einer Softwarelösung nur auf Zeit anzuvertrauen. co
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