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Grenzwerte für Schadstoffe im Griff

Rußfilter: Zulieferer haben die nötigen Technologien längst entwickelt
Grenzwerte für Schadstoffe im Griff

Grenzwerte für Schadstoffe im Griff
Dank neuer Technologie erhöht sich der Stoffumsatz, die kompakte Bauweise spart Platz (Bild: Emitec)
Die Diskussion über die Auswirkungen der seit Januar geltenden EU-Grenzwerte für die Feinstaubbelastung verleihen Zulieferern von Rußfiltern Macht. Denn die Nachfrage übersteigt das Angebot. Dennoch gibt es auch einen Technologie-Wettbewerb.

Thomas Baumgärtner ist Journalist aus Kusterdingen

Nach Meinung von Rainer Werthmann, Sprecher der Twin-Tec GmbH in Königswinter, ist es für die Automobilbauer derzeit ein großes Problem, dass sie für die Erstausstattung ihrer Fahrzeuge nicht an genügend Filter heran kommen. Twin-Tec ist ein großer Hersteller von Partikelfilter-Nachrüstpaketen für Dieselfahrzeuge. „Letztendlich wurde das in den vergangenen Jahren bei den deutschen Herstellern verschlafen“, urteilt Werthmann.
Derzeit liefern sich die großen Autokonzerne einen harten Kampf um die knappen Kapazitäten der Hersteller von Rußfiltern. Ford of Europe hat sich, wie verlautet, in Form von Bürgschaften an der Finanzierung der neuen Filterfabrik von Ibiden in Ungarn beteiligt. Im Gegenzug soll Ford von Ibiden bevorzugt beliefert werden. Der Volkswagen-Konzern führt derzeit anscheinend intensive Gespräche mit dem US-Zulieferer Corning, um das Angebot von Rußfiltern für die Erstausrüstung zügig auszubauen. Für eine große Nachrüstaktion hat sich VW bereits Kapazitäten der Mendener HJS GmbH und der Emitec GmbH aus Lohmar gesichert. Emitec baut dafür ein Werk in Thüringen aus.
Schon heute ist abzusehen, dass es nochmals spannend wird, sobald es dann noch um die Ausrüstung von Diesel-Lastwagen und Omnibussen geht. Die Schadstoffgrenzwerte für die EU-IV-Norm sind nach Darstellung von Emitec von optimierten Lkw-Dieselmotoren mit heutigen Abgasnachbehandlungssystemen „problemlos zu erfüllen“ wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Kritischer sehe es aber für die EU-V-Norm aus, die es ab 2008 zu erfüllen gilt.
Viele Nutzfahrzeughersteller sehen das Selective Catalytic Reduction, kurz SCR-Katalysator-System, als die optimale Lösung an. Zulieferer Emitec entwickelte für dieses SCR-System Metall-Komponenten (siehe Bild). Nach Darstellung des Zulieferers lassen sich mit SCR schon jetzt die zukünftigen strengeren Schadstoffgrenzwerte, etwa wie die der USA ab 2010, erfüllen.
Beim SCR-Verfahren wird eine 32,5%ige Harnstofflösung – Ad Blue genannt – im Abgasstrom zu Ammoniak hydrolisiert. Dieses Ammoniak setzt im nachgeschalteten Reduktionskatalysator die Stickoxide (NOx) der Abgase zu dem molekularen Luftbestandteil Stickstoff (N2), Kohlendioxid und Wasser um.
Notwendig ist für dieses System die lückenlose Infrastruktur zur Harnstoff-Versorgung. Einige Nfz-Hersteller favorisieren nach Angaben von Emitec das SCR-System im Vergleich zu den Alternativen wie dem keramischen Diesel-Partikelfilter oder dem erst jetzt verfügbaren, von MAN entwickelten „Diesel-Partikelfilter der zweiten Generation“, dem PM-Filter-Katalysator in Verbindung mit Abgasrückführung.
Sie sehen für das SCR-System die Vorteile im geringeren Kraftstoffverbrauch und im geringeren Partikelanfall. Durch das SCR-System in Verbindung mit entsprechend abgestimmten Verbrennungsverfahren können NOx um rund 86 % und Partikel um 40 % reduziert werden.
In einer optimalen Auslegung des SCR-Systems folgt hinter dem dicht am Motor montierten Vorturbokatalysator der von der Emitec GmbH speziell angepasste V-Katalysator als Oxi-Kat, dahinter der Harnstoffzersetzungskatalysator, der DeNOx-Katalysator, und dann noch einmal ein kleiner Oxidationskatalysator.
Nach Angaben des Herstellers sorgt die Innovation dafür, dass das Volumen eines SCR-Systems von 60 l auf 18 l reduziert werden konnte.
Industrieanzeiger
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