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Gut für Umwelt und Prozessleistung

Kühlschmierstoffe: Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen bieten hohe Performance
Gut für Umwelt und Prozessleistung

Kühlschmierstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind nicht nur toxikologisch und ökologisch unbedenklich, sie sind auch leistungsfähiger als Mineralölprodukte. Zudem gibt es für ihren Einsatz jetzt finanzielle Zuschüsse.

Kühlschmierstoffe sind ein entscheidender Produktivitätsfaktor. Allein durch Anpassen der Schmierstofftechnologie an neue Werkstoffe und Zerspanungsverfahren lässt sich die Leistungsfähigkeit von Prozessen steigern. Die Trends zu Trockenbearbeitung, Minimalmengenschmierung und Ölbearbeitung haben sich mittlerweile relativiert. Der Einsatz nichtwassermischbarer Kühlschmierstoffe in der Automobil- und Zulieferindustrie lebt jedoch wieder auf. Zunehmend gewinnen die synthetischen Esteröle aus nachwachsenden Rohstoffen an Bedeutung.

Als diese Produkte Anfang der 90er-Jahre eingeführt wurden, stand der Umweltschutz im Vordergrund. Heute greifen viele Anwender aus rein technologischer Sicht zu Esterölen. Sie sind breit einsetzbar und bieten eine Reihe von Vorteilen (Kasten).
In der Medizintechnik etwa werden Implantate aus Titan mit Esterölen zerspant. Neben der besseren Oberflächengüte und den längeren Werkzeugstandzeiten sind die die toxikologische Unbedenklichkeit sowie die gute Abwaschbarkeit und Recyclingfähigkeit Argumente dafür. Am Beispiel einer Antriebswelle zeigen sich die ökonomischen Vorteile der Ester: Bisher wurden die Teile nach dem Schleifen mit Öl gereinigt und mit einer wässrigen Lösung mit 700 bis 800 bar entgratet. Durch das extrem gute Schaumverhalten der Esteröle und die geringe Vernebelung kann heute zum Schleifen und Entgraten das gleiche Produkt eingesetzt werden. Ein zusätzlicher Korrosionsschutz der Wellen ist nicht mehr erforderlich. Das spart ganze Prozessschritte.
In Deutschland wurden 2005 etwa 45 000 t nichtwassermischbarer Kühlschmierstoffe und 30 000 t wassermischbarer Konzentrate verbraucht. Basis waren überwiegend Mineralöle. Der Anteil von Bioölen – er ist seit 1999 nur unwesentlich gestiegen – lag knapp unter 4 %. Die dafür wesentlich verantwortlichen Mehrkosten haben sich mittlerweile jedoch aufgrund der enorm gestiegenen Mineralölpreise erheblich verringert.
Interessant ist der Einsatz von Bioölen jetzt zudem, weil das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Einsatz von Metallbearbeitungsölen aus nachwachsenden Rohstoffen fördert. Das Ziel ist, deren Marktdurchdringung zu steigern. Um gefördert zu werden, müssen die Betriebe nicht in besonders umweltsensiblen Bereichen wie Wasserschutzgebieten liegen. Der Zuschuss von 1,20 Euro/l Kühlschmierstoff und 4,50 Euro/l Hydrauliköl gleicht den Mehrpreis aus.
Carmen Freiler Forschungsleiterin Schmierstoffe, Fuchs Schmierstoffe GmbH, Mannheim
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