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Gute Führung bringt die Raupe um die Ecke

Mehrachsensysteme setzen flüssige Dichtmasse präzise auf
Gute Führung bringt die Raupe um die Ecke

Um in Dosieranlagen maximale Stabilität zu erreichen, bringt der Hersteller El.More die Führungen seiner Lineareinheiten außen am Profil an. Auf die Wartungsfreiheit integrierter Führungen verzichtet er dabei bewusst.

Ralf Goffin ist Journalist in Hückelhoven

Wo sich die Dichtraupe an einer Nockenwelle, am Kurbelwellengehäuse oder an einer Ölwanne für die Automobilindustrie zu befinden hat, ist präzise festgelegt. Weil an solchen komplex geformten Teilen aber auch Toleranzen auftreten, setzen viele Anwender auf CNC-gesteuerte Dosierstationen, die flüssiges Dichtmaterial präzise aufbringen. Sie sollen eine hohe Sicherheit erzielen, lassen sich aber noch an fertigungsbedingte Abweichungen anpassen.
Doch flüssige Komponenten sind eine besondere Herausforderung für die Lineareinheiten in den Dosieranlagen. Vor allem von der Führung wird präzises Funktionieren erwartet, denn von ihrer Leistung hängt ab, wo die Dichtflüssigkeit aufgetragen wird. Die Qualitätskontrollen sind peinlich genau: Integrierte digitale Kamerasysteme können durch Interpolationsverfahren den Konturverlauf der Dichtung auf eine Stärke von ± 0,2 mm nachvollziehen.
Um in Dosieranlagen besonders steife und gleichmäßige Bewegungen zu erzielen, entwickelt die Möchengladbacher El.More GmbH solche Anwendungen mit Lineareinheiten vom Typ Robot/SC, deren vorgespannte Linearführungen in ihren Bewegungsabläufen spielfrei arbeiten.
Schwierig wird es vor allem in Dosieranlagen, in denen mechanische Lineareinheiten zu Mehrachsensystemen kombiniert sind und dennoch eine hohe Stabilität erreichen müssen. Einige Hersteller verwenden hier Lineareinheiten, deren Führungen in das Profil integriert sind, um einen maximalen Schutz der Führung sicherzustellen. Dabei vertrauen sie auf die Stabilität ihrer Lösungen und nennen als Vorteil der Integration auch die Wartungsfreundlichkeit.
Die Mönchengladbacher vertreten hingegen die Auffassung, dass durch das Integrieren der Führung die Gesamtsteifigkeit des Systems leidet. „Bei integrierten Führungen muss die eingeleitete Kraft in den meisten Fällen profilbedingt einen Flaschenhals überwinden“, erläutert El.More-Geschäftsführer Matthias Di Mauro. Daher würden die Kräfte gar nicht unmittelbar auf die Führung übertragen. So könne es zu Instabilitäten kommen. Bei den Lineareinheiten Robot/SC müsse der Anwender solche Auslenkungsnachteile nicht in Kauf nehmen, da hier die Führungen an den Außenseiten des Profils befestigt seien und die Kraft direkt aufnähmen.
Darüber hinaus vermeiden die Ingenieure Toleranzen zwischen Zahnriemen und Zahnriemenscheiben. Fliehkräfte wirken bei flüssigen Komponenten schon, wenn die Dichtflüssigkeit in einer Kurve aufgetragen werden soll oder die Form des Bauteils spontane Richtungswechsel erfordert. Zusätzliche Beschleunigung durch Spiel im Antrieb gilt es zu vermeiden. Sie könne dazu führen, dass die Dichtmasse nicht ihr Ziel erreicht. Aus dem gleichen Grund empfehlen die Mönchengladbacher, ihre Einheiten mit spielarmen Planetengetrieben einzusetzen.
Gerade bei hochdynamischen Bewegungen komme es darüber hinaus darauf an, bei der Kraftübertragung eine sichere Verbindung zwischen Welle und Nabe herzustellen. Zahlreiche Hersteller setzen nach Auskunft der Möchengladbacher formschlüssige Verbindungen ein, bei denen jedoch die Passfedernut unter dauerhafter Belastung sichtbar verschleisst. Die El.More-Experten favorisieren eine reibschlüssige Verbindung über Spannsätze, die bei hoher Dynamik einen sicheren Lastwechsel gewährleisten.
Führung am Profil nimmt eingeleitete Kraft direkt auf
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