Automatisierung | Für einen großen Automobilzulieferer entwickelt die Firma Bartsch eines der weltweit modernsten Fabrikhallenkonzepte in Tianjin, einer Stadt an der Nordküste Chinas.
Das komplexe Großprojekt wurde in einem internationalen Bench-Marking-Wettbewerb vergeben. Der Entwurf steht ganz im Zeichen der Industrie 4.0: Durch eine intelligente Vernetzung von Elektronik und Mechanik entsteht eine Smart Factory, die den Anforderungen an zukünftige internationale Entwicklungen in der Industriefertigung gewachsen sein und äußerst flexibel auf Veränderungsprozesse reagieren können soll. Insgesamt sollen in China 48 Maschinen mit 80 Spindeln automatisiert werden. Der Auftraggeber, ein Unternehmen aus der Automobilindustrie, will dort jährlich an die 1,8 Mio. Getriebeteile produzieren. Durch eine spezielle Programmierung im Rahmen eines optimierten Produktionsprozesses der Anlage soll eine Umsatzsteigerung von 20 bis 40 % ermöglicht werden.
„Beim Bau der Produktionsanlage in Tianjin werden Automationslösungen für die Fertigung, Reinigung, Montage und Prüfung von Gehäuseteilen zum Einsatz kommen“, berichtet Metin Kilic, Produktionsleiter bei Bartsch. „Diese ermöglichen eine sichere Logistik und Bauteilverfolgung sowie eine hohe Flexibilität im Produktionsprozess.“ Ziel der Planung sei es, die Idee der Industrie 4.0 und eine vernetzte Industrieproduktion umzusetzen. Dazu werden in der Anlage mechanische und elektronische Komponenten verknüpft, was eine hohe Flexibilität und Verfügbarkeit gewährleistet.
Eine Besonderheit der Anlage ist, dass bei der Planung zu 90 % auf sicherheitstechnische Absperrungen verzichtet werden konnte. Da die Roboter oberhalb der Maschinen montiert werden, kann die Maschinenbeladung erfolgen, ohne dass die Fertigungslinie durch sperrige Schutzzäune abgesichert werden muss. Dadurch ist die gesamte Fabrikanlage begehbar und der eingesparte Platz kann als zusätzliche Produktionsfläche genutzt werden. Für den Fall einer Betriebsstörung haben die Planer eine spezielle Ausfallstrategie entwickelt, die ebenfalls das Konzept der Smart Factory umsetzt: Über eine Leitrechnersteuerung werden Elektrik und Mechanik kombiniert. Im Falle einer Störung erfolgt die automatische Umstellung auf einen Notbetrieb, der auch mechanische Eingriffe ermöglicht – ganz ohne den Produktionsprozess zu beeinträchtigen.
Das Projekt ist inzwischen in der Montagephase angelangt. Aktuell werden die Maschinen in der Produktionshalle installiert, im März wurde mit der Inbetriebnahme begonnen. Mit dem Abschluss aller Arbeiten wird 2016 gerechnet. •
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