„Was, Sie wissen das nicht und arbeiten im Konradin Verlag?“ So wurde ich während der Hannover Messe bei meinen Gastgebern empfangen. Sie hatten das Buch von Heribert Schwan gelesen, „Die Frau an seiner Seite“. Und tatsächlich, da auf S. 79f und 88 steht’s. Hannelore Kohls Vater hatte einen Direktorenposten bei der Herrenwäschefabrik „Mey & Edlich“ in Ulm. Als die Produktion 1952 nach Leinfelden verlegt wurde, zog die Familie mit. Nach seinem plötzlichen Tod musste Hannelore ihr Studium aufgeben „und jobbte vorübergehend im Stuttgarter Konradin-Verlag, redigierte Manuskripte und las Korrektur“, so die Biografie. Hier bei uns in der „Ernst-Mey-Straße“. 1952 – kein Wunder, weiß das niemand mehr. Aber ich weiß es nun. Und seither überkommt mich ein Schauer, wenn ich die jungen Kolleginnen sehe. Würde sie noch die Frau eines Bundeskanzlers werden? Oder jene gar selbst Bundeskanzlerin? Fortan merke ich mir jedes ihrer Worte, könnten sie doch immenses Gewicht bekommen – mehr jedenfalls als die meinen, bei dem alle Würfel gefallen sind. Die Zukunft steckt voller Geheimnisse, so wie das Vergangene. os
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