Seit Jahren ist der Markt für Software zur Steuerung von Unternehmen (Enterprise Resource Planning) heiß umkämpft. Doch selten wurde die Branche so aufgeschreckt wie in diesem Jahr. Vor allem die Fusionsgespräche der US-amerikanischen Microsoft und der Walldorfer SAP AG sind ein neuerlicher Beleg dafür, dass die Konsolidierung im ERP-Markt voll im Gange ist.
Nach monatelangen Verhandlungen stand Mitte Juni fest: SAP bleibt eigenständig, der Marktführer aus Walldorf erklärte sich für unverkäuflich. Die Transaktion schien zu komplex, die Integration schwierig. Die Konzerne offenbarten ihre Geheimverhandlungen nur, weil diese im Rahmen der Kartellklage des US-Justizministeriums gegen die Übernahme von Peoplesoft durch den US-Rivalen Oracle in die Öffentlichkeit zu gelangen drohten. In dieser seit rund eineinhalb Jahren andauernden Schlacht um den zweitgrößten Hersteller von Unternehmenssoftware, Peoplesoft, hat Oracle als Nummer drei am Markt vor wenigen Tagen einen Etappensieg errungen. Oracle-Chef Larry Ellison sicherte sich die Mehrheit an Peoplesoft.
Während SAP, Oracle und Peoplesoft im weltweiten Markt für Standardsoftware den Ton angeben, spielt Microsoft dort eine bescheidene Rolle. Doch die Redmonder wollen auch hier zulegen. Insider behaupten, dass sich im Top-Management zunehmend die Erkenntnis durchsetzt, dass Unternehmenssoftware der nächste große Markt für Microsoft werden soll. dk
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