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Hersteller experimentieren mit Steckanschlüssen

Standard in der industriellen Datenverkabelung rückt näher
Hersteller experimentieren mit Steckanschlüssen

Ethernet in der Feldebene funktioniert nur mit robuster Verbindungstechnik. Die internationalen Normungsgremien prüfen hier verschiedene Vorschläge, den RJ-45-Bürostecker industrietauglich zu machen. Drei Anbietern dauerte das zu lange. Sie sind mit eigenen Produkten am Markt.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller

Steigende Datenraten erfordern eine Verkabelung, die mehr als bisher auf übertragungstechnische Eigenschaften optimiert ist. Dazu kommt ein Trend, Feldbussysteme untereinander und mit der restlichen Dateninfrastruktur des Unternehmens zu vernetzen. Hier bietet sich das Erweitern des Datennetzes aus den Bürogebäuden in die Fabriken an.
„Eine Schwierigkeit sind die sehr hohen Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit der Komponenten in Produktionsanlagen“, sagt Dr. Günter Hörcher. Der Experte der Fraunhofer Technologie-Entwicklungsgruppe aus Stuttgart und Teilnehmer im Normungsgremium der International Electrotechnical Commission (IEC) sieht bei der Frage, ob eine IP67-geschützte Ethernet-Verkabelung besser mit RJ-45- oder mit M12-Steckverbindern erstellt werden soll, die unterschiedlichen Meinungen aufeinandertreffen. Die Datentechniker aus dem Bürobereich votieren für ihre gewohnte RJ-45-Variante und propagieren dabei vor allem die Kompatibilität zu der einfachen Büro-Version sowie hohe Datenübertragungsraten. Die Maschinenbauer bevorzugen die M12-Technologie, weil sie robust, preisgünstig und industriebewährt ist. So wird der M12-Steckverbinder um eine D-kodierte Variante erweitert. Diese soll zum einen einen Übertragungsmodus bis 100 MBit/s wie bei Fast-Ethernet ermöglichen und zum anderen eine Verwechslung mit anderen Codierungen der Sensor-Aktor-Verkabelung oder einiger Feldbusse verhindern.
„Bei dem für höhere Übertragungsgeschwindigkeiten geeigneten RJ-45-Steckverbinder sollte man sich die Entscheidung nicht ganz einfach machen, schließlich spielt auch die Normung eine Rolle“, sagt Günter Hörcher. „Hier herrscht noch keine Klarheit“, bedauert der Normungs-Experte. Erst Ende dieses Jahres soll der Entwurf der internationalen Norm ISO/IEC 24702 fertiggestellt sein.
Die Probleme liegen im Detail. Die Task Group der IEC beschäftigt sich seit Dezember 2002 mit der Normung von industriellen Ethernet-Steckverbindern im RJ-45-Format. Da alle Interessen berücksichtigt werden müssen, geht es nur langsam voran. Allerdings hat das Komitee auch einiges zu tun, da zehn verschiedene Varianten als Entwurf eingereicht wurden.
„Wegen der Zeitverzögerung haben sich die in verschiedenen Branchen agierenden drei Feldbus-Nutzerorganisationen jetzt bereits festgelegt“, räumt Günter Hörcher ein, „so dass wir bei der Zulassung mindestens vier Typen berücksichtigen werden müssen.“ Ein Tipp: Wer aktuell bei RJ-45-Steckverbindern auf Nummer sicher gehen will, der sollte sich nach den Nutzerorganisationen Iaona, ODVA oder PNO richten. Neben dem D-codierten M12-Steckverbinder, den alle unterstützen, bevorzugt die Iaona beispielsweise die Varianten 1 und 6 der IEC 610763–106 von Anbietern wie der Frankfurter Siemon GmbH oder der Blomberger Phoenix Contact GmbH & Co. KG. Die RJ45-Version von Siemon favorisiert auch die ODVA für Ethernet/IP, während die PNO für Profinet auf die IEC-Variante 4 der Mindener Harting GmbH & Co. KG setzt.
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