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Hubzahlen um das Zehnfache gesteigert

Schleifen: Linearantriebe machen richtig Tempo
Hubzahlen um das Zehnfache gesteigert

Hubzahlen um das Zehnfache gesteigert
Das flexible Bearbeitungszentrum Uranos M kann komplexe rotationssymmetrische Teile in einer Aufspannung präzise und wirtschaftlich bearbeiten (Bild: Schaudt Mikrosa BWF)
Die Messe AMB 2000 machte einen Trend deutlich: Immer häufiger verfügen neu- und weiterentwickelte Schleifmaschinen über Linearantriebe. Hieraus resultieren unter anderem deutlich höhere Tischgeschwindigkeiten.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach

Zwar wurden bereits zur Messe Metav im Bereich der Schleiftechnik zahlreiche Neuerungen vorgestellt, doch bot auch die Messe AMB 2000, die kürzlich in Stuttgart stattfand, dem Schleiffachmann viel Neues. Einige der interessantesten Produkt-Innovationen stellt Ihnen der Industrieanzeiger vor.
Mit einer Neuentwicklung war beispielsweise die zur Schleifring-Gruppe gehörende K. Jung GmbH, Göppingen, vertreten. Die Schnellhub-Profilschleifmaschine Jung S 320 soll selbst sehr filigrane Werkstücke aus Hartmetall oder Keramik schnell und wirtschaftlich bearbeiten. „Möglich sind Hauptzeitreduktionen bis zu Faktor 5“, hebt Dipl.-Ing. Peter Lütjens, Marketingleiter der Schleifring-Gruppe, hervor. Für Schnelligkeit sorgt der Linearantrieb des Schleiftisches in der X-Achse. „Waren bisher mit einem hydraulisch angetriebenen Tisch nur maximal 60 bis 80 Hübe/min möglich, so schafft die S 320 problemlos 600 Hübe/min bei einer Hublänge von 10 mm“, erläutert Peter Lütjens. Da Vorschubgeschwindigkeiten in der X-Achse zwischen 1 und 50 000 mm/min realisiert werden können, eigne sich der Linearantrieb auch zum Tiefschleifen, und in Verbindung mit der gesteuerten Zustellachse Y selbst zum Bahnschleifen. Der Schleifbereich von 300 mm x 200 mm lasse eine kompakte Bauweise zu.
Sogar bis zu 1000 Hübe/min bei einer Hublänge von 15 mm soll die CNC-Schnellhub-Profilschleifmaschine HR 1 des japanischen Herstellers Tecno Wasino ausführen können. Nach Angaben des Anbieters, der Jakobsen Grinding Handels GmbH in Rechberghausen, lässt sich damit die Produktivität um 40 bis 70 % steigern. Eine der Grundlagen hierfür soll eine besonders steife Konstruktion sein. „Aufgrund ihrer speziellen hydraulischen Umsteuerung und Führungsart ist die Maschine thermisch sehr stabil“, erläutert Jakobsen-Geschäftsführer Ben Scherr. „Ungenauigkeiten aufgrund von Aufwärmung treten nicht auf.“ Die HR 1 kann mit Spindelgeschwindigkeiten von bis zu 30 000 min-1 arbeiten und soll eine Oberflächengüte von Rmax = 0,2 µm ermöglichen. Ihr Schleifbereich misst 200 mm x 150 mm.
Die zur Ziersch-Grinding-Gruppe gehörende ABA GmbH, Aschaffenburg, stellte erstmals eine Flachschleifmaschine der Ecoline-Baureihe vor, die mit Linearantrieb ausgerüstet ist. „Der Direktantrieb ermöglicht Tischgeschwindigkeiten von 60 m/min“, betont Dr.-Ing. Werner Folkerts, Technischer Leiter bei ABA. „Die fünffach höheren Beschleunigungswerte gegenüber herkömmlichen Antrieben sorgen für deutlich kürzere Überlaufwege und -zeiten.“ Zudem sei die Maschine kompakter und wesentlich leiser als Systeme mit konventionellen Antrieben.
Linearantrieb in der X-Achse verkürzt Nebenzeiten
Im Rahmen der AMB offerierten diverse Hersteller Systeme zum Hartdrehen, die auch schleifen können. Den umgekehrten Weg geht die Schaudt Mikrosa BWF GmbH, Hedelfingen: Mit dem flexiblen Bearbeitungszentrum Uranos M zeigte das zur Schleifring-Gruppe gehörende Unternehmen eine auf der Basis einer Schleifmaschine konzipierte Einrichtung, die auch drehen kann. „Die Neuentwicklung ermöglicht die wirtschaftliche Präzisionsbearbeitung komplexer rotationssymmetrischer Teile in einer Aufspannung“, erläutert Peter Lütjens. Entsprechend der jeweiligen Bearbeitungsaufgabe werden einzelne Werkzeugstationen in die Maschine integriert. „Dadurch lassen sich unterschiedliche Fertigungstechnologien für eine Komplettbearbeitung bei geringen Stückkosten kombinieren“, führt der Marketingleiter aus. Die Kranhaken-Maschine kann außer schleifen und hartfeindrehen auch superfinishen, honen und nutenfräsen. Der Einsatz eines Linearantriebs in der X-Achse verkürzt die Nebenzeiten. Hydrostatische Führungen in den Linearachsen sollen hohe Präzision bieten. Die vertikal angeordnete Werkstückspindel soll eine kostengünstige Automation ermöglichen.
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