Im Kampf gegen Produktpiraten setzt 3M auf spezielle Folien, die einen so genannten Farbkippeffekt zeigen. Je nach Blickwinkel wechselt die Farbe der Oberfläche. Diese Folien lassen sich nicht so einfach fälschen, denn sie bestehen aus 400 Einzelschichten.
Die Schätzungen der europäischen Kommission sind düster: Rund 5 bis 9 % aller Produkte im weltweiten Handel sind Fälschungen. Lösungen zum Marken- und Produktschutz werden daher immer wichtiger.
Der Technologiekonzern 3M zählt in diesem Bereich zu den führenden Anbietern. Mit neuen Folientechnologien sagt das Unternehmen jetzt den Markenpiraten den Kampf an. „In unserem Portfolio haben wir mehr als 2000 unterschiedliche Folien“, betont Jörg Biermann, Manager 3M Security Market Center in Neuss, wo der Konzern sein europäisches Forschungszentrum betreibt.
Bis vor kurzem galten Hologramme als wirksames Mittel, um Markenprodukte zu schützen. Doch diese Zeiten sind vorbei. „Selbst ein gutes Hologramm hat heute eine Halbwertszeit von nur sieben Tagen, dann wird es erfolgreich gefälscht“, weiß Biermann.
Mehr Sicherheit bietet eine Weiterentwicklung der Hologrammtechnik. Bei den so genannten Prägehologrammen mit der Bezeichnung DOVID (Diffractive Optically Variable Image Device) berechnet der Computer spezielle Reliefstrukturen, die eingestrahltes Licht in eine oder mehrere Richtungen beugen. Eine weitere Möglichkeit bieten Folien, die einen Farbkippeffekt zeigen. Je nach Blickwinkel wechselt die die Farbe beispielsweise von grün zu gelb oder von transparent zu blau. Nachmachen lassen sich diese besonderen Folien nicht, denn sie bestehen aus bis zu 400 Einzelschichten. Die Fertigung erfolgt unter strengen Sicherheitsvorkehrungen im texanischen Brownwood.
Eine weitere Entwicklung aus den 3M-Labors ist das so genannte „Floating Image“. Dabei handelt es sich um ein dreidimensionales Bild, das sich hin- und herbewegt oder auftaucht und verschwindet, wenn sich der Blickwinkel ändert. Dieses dynamische Hologramm lässt sich individuell gestalten und bietet nach Ansicht der 3M-Entwickler einen wirksamen Schutz gegen Markenfälschungen. Die Lösung wurde erstmals für den australischen Reisepass genutzt, auf dem jetzt ein hüpfendes Känguru zu sehen ist. ub
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