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Im Omac-Verbund entsteht eine neue Vorgabe

US-Amerikanische Verpacker definieren ihre Steuerungs-Standards
Im Omac-Verbund entsteht eine neue Vorgabe

Im Omac-Verbund entsteht eine neue Vorgabe
Richard J. Huss, Chef der US-amerikanischen Rexroth lndramat Division: „Wir ver-folgen die Philosophie, offene Systeme und intemationale Standards anzubieten.“
Um Antriebe und Steuerungen für die Verpackungsindustrie zu vereinheitlichen, organisieren sich amerikanische Hersteller im Omac-Verbund. Der Lebensmittelkonzern Nabisco plädiert für offene Steuerungssysteme.

Wir können keine Unternehmensstandards mehr verwenden, sondern sollten versuchen, zu Industriestandards zu kommen“, betont Don Boyle, Leiter der Abteilung für Steuerungen und Engineering bei dem US-amerikanischen Lebensmittelkonzern Nabisco Inc. Er erwartet, dass sich in der Verpackungsindustrie die gleiche Entwicklung vollziehen wird wie schon in der Automobilindustrie: Der Trend geht seiner Ansicht nach zu offenen Steuerungssystemen.

Zur Zeit werden bei Nabisco Allen-Bradley-Steuerungen von Rockwell Automation sowie Steuerungen von Rexroth Indramat eingesetzt. Beide Anbieter engagieren sich in der Bonner Interessengemeinschaft Sercos Interface e.V. (IGS), die das offene BusSystem Sercos propagiert. Dieses kommt laut Boyle als Kandidat dafür in Frage, von der US-amerikanischen Verpackungsbranche als Standard anerkannt zu werden.
Schon für die nächsten 18 Monate rechnet Boyle mit „dramatischen Veränderungen“ bei Antrieben und Steuerungen im Verpackungs-bereich. Denn um ihre Vorgaben zu definieren, haben sich auf dem US-Markt führende Anwender wie Hershey Foods, Proctor & Gamble, Kraft Foods sowie Nabisco mit Maschinenbauern und OEM unter dem Dach der Organisation Open Modular Architecture Control (Omac) zusammengeschlossen.
Die Omac wurde 1994 von großen Automobilherstellern initiiert und hat für diesen Industriezweig bereits Standards hervorgebracht. Die jüngste, jetzt eineinhalb Jahre alte Arbeitsgruppe agiert unter dem Namen Motion for Packaging Machinery. Ihre Mitglieder treffen sich demnächst auf der Fachmesse Packexpo, die im November in Chicago stattfindet. Ihr gemeinsames Ziel ist es, für ihre Branche möglichst schnell Industrie-Standards zu formulieren, die dann auch für die europäischen Hersteller von Belang wären.
Den größten Vorteil der offenen Steuerungen sieht Boyle darin, dass sie von den Mitarbeitern des Anwenderunternehmens einfacher instandgehalten und überarbeitet werden können. Gerade der nordamerikanische Markt biete keine Arbeitskräfte, die weit genug ausgebildet seien, um sich in zahlreiche verschiedene Systeme und Bedienoberflächen einzuarbeiten. Andererseits seien die offenen Steuerungssysteme heute so weit vereinfacht, dass sich mit ihnen auch Maschinen verschiedener Hersteller relativ einfach zusammenführen ließen. „Ich versuche, die Anbieter von Automationsprodukten mit den Maschinenbauern in Kontakt zu bringen und davon zu überzeugen, dass neu entwickelte Anlagen mit offenen Systemen ausgestattet werden“, so Boyle.
Die Antriebs- und Steuerungshersteller der Rexroth Indramat GmbH, Lohr am Main, gehen davon aus, dass sich Sercos als Bussystem für Hochleistungsservoantriebe in Zukunft durchsetzen wird und gestalten ihr Produktspektrum entsprechend. Mit einem offenen System wie Sercos habe der Anwender zahlreiche Möglichkeiten, Automatisierungskomponenten zu verbinden. Zur Zeit hat Indramat mit seinen Servoantrieben laut einer Studie einen Anteil von 10,5 % auf dem nordamerikanischen Markt und soll die Führungsposition innehaben.
Anwender aus der Automobilindustrie, wie beispielsweise die Ford-Motorenwerke in Lima/Ohio, loben die technischen Eigenschaften des Sercos-Systems, legen aber auch Wert auf das Service-Angebot ihres Antriebselemente-Lieferanten. Bei Nabisco erfordert laut Boyle die Flexibilität der Maschinen ein offenes Systeme: „Unser Produktspektrum ändert sich häufig, und wir müssen auch unterschiedliche Maschinen miteinander kombinieren.“ Was den Einsatz von Bus-Systemen angeht, werde das Unternehmen dem Weg folgen, den die Branche in Zukunft einschlägt.
Verschiedene Steuerungssysteme überfordern Mitarbeiter
Richard J. Huss, der Chef der US-amerikanischen Indramat-Tochter in Hoffman Estates, lllinois, erläutert, weshalb sein Unternehmen auf Sercos setzt: „Wir verwenden offene und international standardisierte Systeme, um den Anwendern die Möglichkeit zur Innovation zu geben.“ op
Omac
Eine modulare und einfache Steuerungsstruktur in der Fertigung wollen die Mitglieder der im Jahr 1997 gegründeten Omac-Nutzergruppe erreichen. Zu den heute rund 200 Mitgliedern zählen unter anderem Maschinenbauer undSteuerungstechnik-Anbieter, die sich in verschiedenen Arbeitsgruppen engagieren.
Mehr Infos zu Omac: www.arcweb.com/omac
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