Die Betreiber virtueller Marktplätze haben die Gebrauchtmaschine als ein ideales Vermarktungsobjekt entdeckt. Bruno Schick, Vorstand bei der Surplex.com AG, erklärt, warum er den Schulterschluss mit den Händlern sucht und welche Vorteile dieser für Händler und Käufer mit sich bringt.
Das Interview führte Chefredakteur Dr. Rolf Langbein
? Herr Schick, seit Januar betreibt die Surplex.com AG einen virtuellen Marktplatz im Internet. Dort weisen Sie ihn als Europas führenden Online-Handelsplatz für überschüssige Wirtschaftsgüter und Restposten aus. Woran machen Sie diese Aussage fest?
! In diesem Business-to-Business-Bereich ist es uns rasch gelungen, namhafte Investoren und Partner zu gewinnen. Das hat uns sehr schnell gute Kunden und ein entsprechend interessantes Angebot gebracht. So können wir bereits über 6000 Maschinen und weitere 4000 andere Verkaufsposten anbieten und schon 3000 registrierte Benutzer ausweisen. Mit schon 400 000 Zugriffen pro Woche sehen wir uns im Online-Handel mit relativ komfortablem Abstand als die Nummer eins in Europa.
? Auf Ihrem Marktplatz reiht sich die Metallbearbeitung unter anderen Bereichen ein. Welche Bedeutung kommt da dem Zusammenschluss mit der Midas GmbH und der damit verbundenen Gebrauchtmaschinen-Datenbank zu?
! Unsere Aktivitäten fokussieren wir vor allem auf den Metallbereich. Er ist unser Schwerpunktmarkt, hier sehen wir unsere Kernkompetenz. Das ist auch der Grund, weshalb wir uns mit der Midas zusammengeschlossen haben. Wir halten die von Händlern genutzte Datenbank für ein hervorragendes Konzept, das ausgebaut werden sollte. Deshalb stellen wir der Midas erhebliche Mittel zur Verfügung. Damit sollen die Software ausgebaut und die Nutzung effizienter gestaltet werden. Die Midas bleibt ein von unserem Marktplatz völlig getrenntes Datenbanksystem.
? Welche Vorteile ergeben sich daraus für die Händler, aber auch für die potenziellen Käufer?
! Die in der Midas aktiven Händler können, wenn sie es wünschen, unseren Marktplatz als zentrale Vermarktungsplattform mit nutzen. Das ist ja die Idee, zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten zu schaffen. Wir halten unser Portal für ausgesprochen händlerfreundlich, was bei Weitem nicht für alle Portale im Netz gilt. Aber auch unsere Kunden haben den Vorteil, ein erweitertes Angebot vorzufinden. Gemeinsam mit unserem Partner Industrienet.de werden wir auch aggressiv die auf unserem Portal gelisteten Maschinen vor allem über die Medien des Konradin Verlags vermarkten. Wichtig ist auch, dass wir durch die Partnerschaft Zugang zu erstklassigen Händlern und deren Know-how haben. Maschinen, die von Unternehmen angeboten wurden, können über Midas-Händler schnell und zuverlässig verkauft werden.
? Wie schätzen Sie für die Zukunft die Rolle der Gebrauchtmaschine auf Ihrem Marktplatz ein?
! Wir haben neben unseren anderen Aktivitäten den Markt für Gebrauchtmaschinen als einen äußerst interessanten Bereich für die zentrale Vermarktung über das Internetportal ausgemacht. Dabei sehen wir uns als Broker, nicht als Händler. So bieten wir Unternehmen und besonders auch Händlern die große Möglichkeit, effizienter und schneller zu wirtschaften und auch völlig neue Märkte zu erreichen. Gerade im Ausland sehen wir künftig extrem große Vermarktungsmöglichkeiten. Das gilt vor allem für Osteuropa, den mittleren Osten und auch Asien, die ja traditionell Abnehmermärkte für Gebrauchtmaschinen sind. In diesen Märkten werden wir künftig eigene Büros unterhalten, um vor Ort aktiv werden zu können.
? Und was sind das für Aktivitäten, die die Büros vor Ort ausüben?
! Sie vermarkten die Plattform vor Ort, koordinieren die Messeauftritte und sprechen über die Medien potenzielle Käufer an. Neben dem Midasreport werben sie in lokalen Publikationen und bieten die Dienstleistungen von Surplex.com an. Das tun wir in Deutschland in Düsseldorf, Berlin und München. Im Ausland haben wir Büros in London, Paris, Stockholm und Warschau. Auch in Bahrain sind wir vor Ort und gehen gerade nach Prag und Budapest. Daran sehen Sie, welche Bedeutung wir der Vermarktung vor Ort beimessen.
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