Ein Karriereknick ist schwer verdaulich. Das wissen abgewählte Politiker ebenso wie aus ihren Palästen gejagte Potentaten. Dabei leidet die komplette Menschheit unter einem Knick. Als der Homo sapiens den aufrechten Gang übte, bildete sich unmittelbar über dem Kreuzbein eine sich vertikal abbiegende Wirbelsäule aus. Seit diesem Karriereknick der Menschheit lastet ein gewaltiger Druck auf den Bandscheiben. Bereits bei Schulkindern treten die ersten Bandscheibenvorfälle auf, sagen Mediziner. Eine Entwicklung der TU Darmstadt schickt sich jetzt an, die Menschheit vom Volksleiden Rückenschmerzen zu bewahren. Eine auf der Kehrseite angebrachte medizintechnische Sensorik in der Größe eines USB-Sticks soll Fehlhaltungen und Haltungsschäden vorbeugen. Bewegt sich der Träger in einem ungünstigen Bereich, fängt der Sensor an zu vibrieren und signalisiert so, die falsche Haltung zu korrigieren. Damit ließe sich selbst in trögen Meetings gesundheitsbewusst sitzen. Erschrecken sollte man jedoch nicht, wenn der Vibrationsalarm einen beim Gehen überrascht. Wer dennoch im Vierfüßlerstand landet, befindet sich zumindest wieder dort, wo die Menschheit ihren Anfang nahm. Was zumindest in puncto Gesundheit sein Gutes hat. Oder ist Ihnen bekannt, dass sich unsere baumbewohnenden Vorfahren im frühen Eozän (vor rund 55 Millionen Jahren) Bandscheiben-gepeinigt von Ast zu Ast schwangen? dk
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