„Unsere Heizer bieten sich überall dort an, wo schnell viel Wärme gebraucht wird“, sagt Dr. Andreas Glauche, Projektmanager HTH bei Rauschert – „energieeffizient und punktgenau.“ Die HTH genannten Hochtemperaturheizelemente erreichen Heizraten von bis zu 1000 K/min. In speziellen Anwendungen sind sie schon in 40 s auf 900 °C hochgefahren, berichtet Glauche. Die HTH besitzen die typische Robustheit keramischer Bauteile. Der Grund: Die Platin-Heizleiterbahnen sind in inerte Al2O3-Keramik eingebettet und damit elektrisch isoliert und geschützt.
Erhältlich sind die Keramikheizelemente in verschiedenen patentierten Bauformen – als Rohr-, Stab-, Plättchen- und Waben-förmige Konstruktionen. Laut Rauschert lassen sie sich als Komplettsysteme auch für Anwenderwünsche maßschneidern.
Heizer ist zugleich Temperatursensor
Eine Besonderheit ist, dass die Platinleiter auch die Temperatur messen können – die HTH sind damit Heizer und Sensor in einem. Eingesetzt werden sie zum Zünden, Schmelzen, Löten oder Erwärmen von Luft – in ihrer wichtigsten Anwendung fungieren sie als Glühzünder für Festbrennstofföfen. Daneben gibt es noch eine spektakuläre Mission: Rauschert hat den Zuschlag für die Entwicklung und Herstellung von speziellen HTH im ExoMars-Rover erhalten, der 2018 seine Reise zum roten Planeten antreten soll.
Im ExoMars-Rover werden etliche Hochtemperatur-Heizelemente verbaut, die Gesteinsproben auf über 900 °C erhitzen sollen. Die dabei entstehenden Gase werden analysiert und auf organische Bestandteile untersucht. Ziel ist es, der Suche nach früherem Leben auf dem Mars weiter auf den Grund zu gehen.
Die Energie für den Heizprozess erzeugen primär die Solarzellen an Bord des Rovers. Durch ihre Keramikkapselung sind die HTH beständig gegenüber der Mars-Atmosphäre und auch für die niedrigen Drücke geeignet, die auf dem Planeten herrschen. (os)