Startseite » Allgemein »

In jeder Hinsicht der Wirtschaft nah

ETH Zürich: Ingenieurausbildung auf hohem Niveau
In jeder Hinsicht der Wirtschaft nah

Universitäre Ingenieurausbildung in der Schweiz? Der Blick fällt sogleich auf Zürich. Spitze ist die ETH Zürich aber auch auf anderen Gebieten: in der Forschung, im Technologietransfer und bei Spin-off-Gründungen.

Von unserem Redaktionsmitglied Dietmar Kieser – dietmar.kieser@konradin.de

Sie zählt mit zu den besten Ausbildungsstätten für Ingenieure: die ETH Zürich. Auch weltweit ist der Ruf der Eidgenössischen Technischen Hochschule Spitze. Eine internationale Studie, die jüngst an zehn europäischen und US-amerikanischen Hochschulen durchgeführt worden ist, bescheinigt den Schweizern höchstes Ansehen: Platz zwei hinter dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) aus Cambridge/Boston.
Bei so viel Lob verliert die 1854 als Polytechnikum gegründete Hochschule aber nicht aus den Augen, was die Wirtschaft braucht. Das Gros der ETH-Wissenschaftler kennt die Pflichtvokabeln „Zusammenarbeit mit der Wirtschaft“ und „Synergien nutzen“. Professor Heinz Jäckel ist einer von ihnen.
Sein großes Anliegen ist es, „dass die Schweiz bei der Nanotechnologie mithält“. Doch bislang „hapert es hier an den industriellen Erfolgen“, weiß der Elektronikforscher. Der Grund: Es fehlen die Spezialisten im Land, die diese Technologie beherrschen.
Das soll sich ändern. Damit sich langfristig industriell etwas entwickeln könne, müsse nanotechnologisches Know-how in die Breite der Hochschule getragen werden. „Diese zentrale Aufgabe soll das neue First Lab übernehmen“, sagt Jäckel, der das Forschungszentrum koordiniert. Das im Juli dieses Jahres eröffnete First – das Kürzel steht für „Frontiers In Research: Space and Time“ – soll der Nanotechnologie in der Schweiz Impulse geben. Die 900-m²-Anlage – die Hälfte entfällt auf den Reinraum – steht allen ETH-Instituten offen, die auf eine Reinraum-Infrastruktur angewiesen sind. „Damit bekommen wir eine State-of-the-Art-Werkstatt für die High-Tech-Ausbildung von Forschenden aller Stufen“, betont Heinz Jäckel, der die 30-Millionen-Franken-Investition (20,4 Mio. Euro) mit fünf Kollegen initiiert hat.
Das „starke Bekenntnis zur Mikro- und Nanotechnik“, das ETH-Präsident Olaf Kübler abgegeben hat, dürfte mittelfristig auch dem Hochschuletat zugute kommen – und sich damit einreihen in jene Aktivitäten, die Forschungsleistungen in marktfähige Produkte umsetzen. 45 Mio. sfr (30,6 Mio. Euro) wurden im Jahr 2000 an Drittmitteln aus der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft eingeworben. Drittmittel von staatlicher Seite füllten mit 73 Mio. sfr (knapp 50 Mio. Euro) die Kassen.
ETHZ will sich an Spin-off-Firmen beteiligen
Vor allem die Elektrotechniker schreiben der ETH ins Stammbuch, was die Industrie von ihnen will. Sie schlossen in den letzten Jahren die meisten Verträge über eine Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft ab, im Jahr 2000 waren es 30 von insgesamt 147, die ETH-weit unterschrieben wurden. Auch die Vergabe von Lizenzen entwickelt sich langsam zu einem lohnenden Geschäft. Forschungsergebnisse, Know-how oder an der ETH entwickelte Software kommerziell zu verwerten, soll künftig auch verstärkt Sache von Spin-off-Firmen sein. Sie sollen Lizenzen relativ günstig erhalten.
Die Bande mit gründungswilligen Absolventen werden sogar noch enger geknüpft: Im neuen ETH-Gesetz soll die Möglichkeit verankert werden, dass sich die ETHZ an Spin-off-Unternehmen beteiligen kann.
ETH Zürich im Profil
– 1854 gegründet als Polytechnikum
– Seit 1969 eingebunden in den ETH-Bereich mit den Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne sowie vier Forschungsanstalten
– 17 Unterrichts- und Forschungseinheiten (sogenannte Departemente)
– 83 Institute und Laboratorien
– 330 Professoren
– 840 Lehrbeauftragte
– 7500 Mitarbeiter
– 11 700 Studierende
-1250 Absolventen pro Jahr
– 530 schließen jährlich mit Dissertation ab
– 1 Mrd. sfr Ausgaben pro Jahr
Kontaktadresse für den Technologietransfer:
Dr. Claudia Fesch, E-Mail fesch@sl.ethz.ch
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de